Welche Treppenfliesen eigenen sich für meinen Wohnbereich? Kann ich jede Fliesenart für meine Gartentreppe nutzen? Wie schaffe ich die optimale Sicherheitsgrundlage beim Bau meiner Treppe? Fliesenleger.net beantwortet Ihnen alle Fragen rund um das Thema Fliesen und andere Materialien für den Treppenbereich!
Hauptaufgabe einer Treppe ist die Bewältigung von Höhenunterschieden. Doch neben diesem Nutzen kann die Treppe durch die passenden Treppenfliesen in den jeweiligen Raum integriert werden. Hierbei stehen neben gestalterischen Merkmalen die Langlebigkeit und der praktische Nutzen des Materials im Vordergrund. Zum einen soll sich der Treppenbelag perfekt in die Raumgestaltung anpassen lassen und zum anderen muss allerdings auch die Sicherheit beim Auf- und Absteigen beachtet werden. Diese beiden Regeln müssen sich nicht ausschließen und können durch verschiedene Materiallösungen zusammengeführt werden. Der erste Schritt bei einer Treppenplanung ist die Wahl der Treppenkonstruktion. Welche Treppenform passt in den Raum, sowohl vom Platz her als auch vom optischen Gesichtspunkt?
Die Treppen unterscheiden sich zum einen nach ihrem Grundriss. Ein Treppenlauf ohne Unterbrechungen wird einläufige Treppe genannt. Ein Treppengrundriss mit ein oder mehreren Zwischenpodesten wird dagegen als mehrläufige Treppe bezeichnet. Dabei gilt, dass ab einer Stufenanzahl von 18 ein Zwischenpodest eingeplant werden sollte. Nach der Wahl der Treppenform wird mit dem Bau der Unterkonstruktion begonnen. Hierbei können zwei Arten unterschieden werden: die Belagstreppe und die offene Treppe. Bei der offenen Variante wird die Treppe durch eine Ankerkonstruktion getragen, welche an der Wand befestigt wird. Die Treppenfliesen dienen hier als Stufenbelag und auf die Setzstufe (Stoßstufe) wird verzichtet. Dadurch entsteht eine besonders dezente Treppenvariante. Die Belagstreppe dagegen besteht aus einem festen Unterbau, welcher dann mit dem entsprechenden Material belegt wird. Für beide Treppenformen sollten Sie vorher die Lauflänge und die Stufenhöhe durch eine genaue Treppenberechnung festlegen. Unregelmäßige Stufen und überdurchschnittliche Stufenhöhen können die Stolpergefahr erhöhen.
Profile wirken rutsch-hemmend bei glatten Treppenfliesen
Nachdem Sie sich für eine Treppenform entschieden und die entsprechenden Berechnungen abgeschlossen haben, können Sie einen passenden Belag der Treppe wählen. Keramische Treppenfliesen bieten hier eine Vielzahl an Nutzungsmöglichkeiten. Durch die angepasste Oberfläche kann die Treppe einfach gereinigt werden. Dies ist besonders beim Fliesen des Treppenhauses ein wichtiger Punkt. Des Weiteren erhalten Sie bereits Treppenfliesen mit einem entsprechenden Profil an der Vorderkante der Stufen. Diese Profile sind besonders ratsam, wenn Sie sich für eine glatte Fliesenart entscheiden. Sie wirken in diesem Fall rutsch-hemmend und schützen besonders beim Absteigen vor dem Abrutschen.
Für das Freitreppe fliesen eignen sich aber eher andere Materialien, wie Natur- oder Betonstein. Für den Außenbereich sollten Sie sich immer gegen eine glasierte Fliesenart entscheiden, denn durch die Feuchtigkeit und die vermehrte Schmutzablagerung erhöht sich die Rutschgefahr. Naturstein ist daher besser als Material für Treppenfliesen für außen geeignet, weil es bereits die passenden Eigenschaften, wie Frostbeständigkeit, mitbringt. Natursteintreppen können beispielsweise aus Sandstein, Terrakottafliesen oder auch Granit bestehen. Auch für den Innenbereich können die natürlichen Materialien eine gute Kombination zu dem bestehenden Bodenbelag ergeben. Granittreppen werden beispielsweise sowohl in offenen Treppen als auch beim Bau einer Belagstreppe eingesetzt. Granit gehört zu den besonders beständigen und harten Natursteinen und kann in unterschiedlichen Oberflächenstrukturen erworben werden.
Richtiges Verlegen der Treppenfliesen in Hinblick auf optimale Sicherheit
Die Treppe besteht aus mehreren Komponenten, wie Sockelbereich und Tritt- und Setzstufen, welche ein harmonisches Gesamtbild ergeben sollten. Beim Treppenstufen fliesen haben Sie die Möglichkeit, die Trittfliese mit einem kleinen Überstand zu verlegen. Dadurch verlängert sich zum einen die Trittfläche und zum anderen erhöht sich die Trittsicherheit. Dabei kann die Setzstufe, die senkrecht zwischen zwei Trittflächen verlegt wird, sowohl gerade ausgerichtet werden als auch schräg. Wichtig bei der Verwendung von dünneren Keramikfliesen ist der Fugenbereich, der die Spannungen, die durch das Begehen der Treppe entstehen, ausgleicht. Entscheiden Sie sich für Treppenfliesen, welche bereits auf die Größe der jeweiligen Stufe angefertigt wurden, dann sollten Sie im Bereich der Sockelplatten auf eine breite Fuge achten. Neben dem Spannungsausgleich dienen die Außenfugen außerdem zur Schalldämmung, um die Geräusche der Treppe nicht in die anliegenden Räume weiterzuleiten.
Beim Verkleiden der Treppe ist es ratsam, immer eine unbeschnittene in den vorderen Kantenbereich der Trittfläche zu positionieren und den Zwischenraum mit einer angepassten Fliese zu verlegen. Auf diese Weise wirkt das Fliesenmuster harmonisch. Eine Tätigkeit mit höherem Arbeitsaufwand ist das Fliesen einer Wendeltreppe. Durch den mittigen Stufenverlauf um das sogenannte Treppenauge müssen die Fliesenflächen genau berechnet werden. Aufgrund der Komplexität einer gewendelten Treppe müssen Sie hier auch mit höheren Materialkosten rechnen im Vergleich zu einer gerade laufenden Treppe. Da die Sicherheit beim Treppenbau immer eine führende Rolle spielt, sollten Sie auf die allgemeingültigen Sicherheitsanforderungen achten. Sicherheit, Treppenberechnung und Materialauswahl sind wichtige Bestandteile beim Fliesen einer Treppe. Lassen Sie sich daher von einem Fliesen-Profi über die Regeln aufklären und vermeiden Sie so schwerwiegende Unfälle.