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Fliesenarten und Plattenmaterialien

Schiefer: traditioneller Naturstein

Fliesenleger.net Team
Verfasst von Fliesenleger.net Team
Zuletzt aktualisiert: 29. November 2019
Lesedauer: 3 Minuten

Schiefer ist ein Gestein, dessen Name in der wissenschaftlichen Literatur nicht mehr ohne Zusätze genutzt wird. Vielmehr ist das Wort Schiefer (althochdeutsch: „scivaro“ – Hol-, Steinsplitter) ein Sammelbegriff für unterschiedliche Gesteine, die über eine ausgezeichnete Spaltbarkeit entlang paralleler Flächen verfügen.

Unterschieden werden die unterschiedlichen Schieferarten nach Regionen (ähnlich wie bei Weinanbaugebieten). Es gibt dementsprechend: Hunsrücker Schiefer, Moselschiefer, Thüringer Schiefer und Sauerländer Schiefer. Bedeutende Produktionen findet man auch in anderen europäischen Ländern wie Spanien, Frankreich, Großbritannien oder Portugal.

Schiefer Fliesen

Für den Innenausbau ist der Naturstein Schiefer deshalb so interessant, weil er eine hohe chemische Beständigkeit aufweist. Haushaltsübliche Reinigungsmittel können Schiefer Fliesen in Badezimmer oder Küche nichts anhaben. Ein Nachteil ist jedoch die Konsistenz des Gesteins. Da es sich bei Fliesen aus Schiefer um ein relativ weiches Material handelt, können Kratzer schneller entstehen als bei herkömmlichen Natursteinplatten (zum Beispiel aus Terracotta, Quarzit oder Granit). Die Kratzer können jedoch einfach mit Steinpflegemitteln (zum Beispiel von der Firma LITHOFIN) ausgebessert werden.

Die Schiefer Fliesen können je nach Bestandteilen in der Farbgebung variieren. Bei einem hohen Anteil an Eisensulfid können die Schiefer Fliesen sogar rosten. Normalerweise hat das Gestein jedoch eine gleichmäßige Farbe. Wer eine unregelmäßige Farbgebung bevorzugt (zum Beispiel für eine Wandverkleidung in Steinoptik) sollte sich im Handel nach dem sogenannten Peacock-Schiefer oder brasilianischem Schiefer erkundigen.

Beim Verlegen von Terrassenplatten aus Schiefer im Außenbereich sollten Sie sich umfassend beraten lassen. Hier muss auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass es sich um eine frostsichere Schieferart handelt, da sonst bei niedrigen Temperaturen Risse oder Sprünge entstehen können.

Schiefer kaufen

Beim Kauf von Schiefer sollten Sie unbedingt auf die Qualität des Produktes achten. Dabei spielt auch die Frostbeständigkeit eine große Rolle. Schiefer kann unterschiedlich große Wassermengen aufnehmen und dadurch wird die Frostbeständigkeit beeinflusst. Wenn ein bestimmter Wert der Wasseraufnahme überschritten wird, eignen sich die Schiefer-Platten nicht mehr für den Einsatz im Außenbereich. Da dieser Wert jedoch von Land zu Land variiert, ist es wichtig, dass Sie sich individuell im Handel beraten lassen.

Je nach Art können die Schiefer Preise dann beim Verlegen zwischen 20 und 35 Euro liegen. Der Vergleich lohnt sich auf jeden Fall. Fragen Sie Ihren Fliesenleger nach Angeboten und einer passenden Versiegelung, damit Ihre gekauften Bodenfliesen lange farbecht bleiben.

Eine kostengünstige Alternative zu echtem Schiefer sind Feinsteinzeug – Fliesen in Schieferoptik (zum Beispiel von der Firma VILLEROY & BOCH). Sie sehen aus wie Schiefer, sind aber auf jeden Fall frostbeständig und verfärben sich nicht.

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