Naturstein ist ein vielseitig einsetzbarer Rohstoff und wird sowohl zur Gestaltung von Außenfassaden als auch in Form von Fliesen in Nassräumen oder auf Terrassen eingesetzt. Die Besonderheit des Natursteins liegt in seinen Unebenheiten, den Farbunterschieden und den Einschlüssen, was in für jeden zu einem individuellen Einzelstück werden lässt.

Granit, Marmor und Sandstein zählen zu den beliebtesten Arten von Naturstein und werden gerne zu Fliesen verarbeitet. © Fliesenleger.net
Naturstein kommt vermehrt in Indien, China und Südafrika vor und wird für den Natursteinhandel in Deutschland nach Europa importiert. In Steinbrüchen wird der Rohstoff abgebaut und in speziellen Fachbetrieben beispielsweise zu Fliesen oder Natursteinteppichen weiterverarbeitet. Als Richtlinie für sämtliche Anforderungen zur Bearbeitung und Verwendung von Naturstein wurde in Deutschland die DIN 18332 Teil C formuliert, welche jedoch Natursteinarbeiten im Straßenbau sowie Pflasterarbeiten in ihrem Regelwerk nicht mit einschließt. Zusätzlich wurden nach DIN 18516-3 Regeln erstellt, welche Vorschriften zur Hinterlüfung von Außenwandbekleidungen regeln.
Erscheinungsform & technische Verarbeitungskriterien
Obwohl Naturstein als Festgestein ein widerstandsfähiger Rohstoff ist, kann er in seiner Struktur und Form verändert werden. Technische Verarbeitungskriterien unterteilen Natursteine in Hartgestein und Weichgestein, was für die manuelle, maschinelle und geschliffene Bearbeitung von Naturstein von besonderer Bedeutung ist, da bei falscher Behandlung Risse im Endprodukt entstehen können.
- Granit beispielsweise gehört in die Gruppe der Hartsteine und wird vorwiegend zur Fassadenverkleidung eingesetzt.
- Marmor und Sandstein dagegen sind sogenannte Weichsteine und werden besonders gerne für Bauprojekte im Badezimmer verwendet.
Unser Tipp: Achten Sie bei der Verwendung von Naturstein in Nassräumen besonders auf die fachgemäße Versiegelung der Fugen, um mögliche Bauschäden zu vermeiden.
Welches Werkzeug zur Bearbeitung durch einen Profi genutzt wird, ist auch von der Beschaffenheit des Natursteins als Hart- oder Weichstein von großer Relevanz.
In welchem Bereich die Gesteine eingesetzt werden, ist zudem von chemischen Reaktionen und Umweltfaktoren abhängig: Fensterbänke aus Weichgestein beispielsweise können säurebeständiger sein als vergleichbare Erzeugnisse aus Hartgestein und somit Umwelteinflüssen länger standhalten.
Gewinnung, Verarbeitung & Kosten von Naturstein
Wurde Naturstein vor wenigen Jahren noch mithilfe hoch explosiven Sprengstoffs gewonnen, werden die Gesteinsbrocken heute mit Seilsägen oder Schrämen aus den Steinbrüchen abgebaut und anschließend mit Steinspaltwerkzeug auf die gewünschte Größe zugeschnitten. Für seine Endverarbeitung wird der Naturstein in steinverarbeitende Betriebe geliefert, in denen die Rohblöcke mit Gattersägen in 2 bis 4 Zentimeter dicke Platten geschnitten werden. In hochmodernen Fertigungsstraßen werden die Steine abschließend automatisch geschliffen und poliert.
Da die Kosten von Naturstein von ihrer Verwendung bei Bauprojekten abhängen, lässt sich kein einheitlicher Preis festlegen. Verblendungen aus Naturstein werden auf dem Markt beispielsweise mit einem Preis von rund 70 Euro pro Quadratmeter angeboten. Ein Waschtisch aus Marmor kann jedoch bis zu 800 Euro kosten.