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Naturstein

Naturstein verfugen: Fugenmaterial, Anleitung und Kosten für Innen- und Außenbereiche

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 03. Juli 2025
Lesedauer: 27 Minuten
© numismarty / istockphoto.com

Ein hochwertiger Natursteinbelag besticht nicht nur durch seine zeitlose Eleganz und natürliche Schönheit, seine wahre Qualität zeigt sich oft erst im Detail. Eines dieser entscheidenden Details ist die Fugentechnik. Denn so unscheinbar Fugen auf den ersten Blick erscheinen mögen, so maßgeblich beeinflussen sie die Langlebigkeit, Stabilität und die optische Wirkung des gesamten Belags. Eine sorgfältig ausgeführte Fuge erfüllt dabei weit mehr als nur eine gestalterische Funktion. Sie schützt den Belag vor Witterungseinflüssen, verhindert das Eindringen von Unkraut und Feuchtigkeit, gleicht Spannungen aus und trägt wesentlich zur Tragfähigkeit bei. Nur wenn das Zusammenspiel aus Material, Technik und handwerklichem Know-how stimmt, bleibt der Natursteinbelag über Jahre hinweg funktional und ansprechend.

Alles auf einen Blick:

  • Das fachgerechte Verfugen mit speziellem Pflasterfugenmörtel schützt Naturstein vor Feuchtigkeit, Frostschäden und Unkrautbewuchs.
  • Für innen und außen gelten unterschiedliche Anforderungen an das Fugenmaterial, insbesondere in Bezug auf Wasseraufnahme und Belastbarkeit.
  • Empfindliche Natursteine wie Marmor oder Sandstein benötigen besonders abgestimmte Materialien.
  • Die Wahl zwischen wasserdurchlässigem und wasserundurchlässigem Mörtel hängt von der jeweiligen Anwendung ab.
  • Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft, Fehler beim Verfugen zu vermeiden und langlebige Ergebnisse zu erzielen.

Warum ist das fachgerechte Verfugen von Naturstein so wichtig?

Das fachgerechte Verfugen eines Natursteinbodens ist entscheidend, weil es die Stabilität, die Wetterbeständigkeit und die Langlebigkeit des Belags sichert und zugleich eine dauerhaft harmonische Optik gewährleistet. Die Fugen stabilisieren die Konstruktion, schützen die Steinränder und sorgen dafür, dass weder Feuchtigkeit noch kleine Pflanzenwurzeln ins Mauerwerk eindringen. Pflasterfugenmörtel beziehungsweise Trassmörtel sorgen für eine feste und dauerhafte Verbindung der Natursteine, verhindern ein Verrutschen und halten die Fugen stabil.

WAS IST TRASS?
Trass ist ein natürliches, feinpulveriges Vulkangestein, genauer gesagt ein sogenanntes Tuffgestein, das in der Bauindustrie als hydraulischer Zusatzstoff verwendet wird, vor allem in Mörtel und Beton. Trass stammt häufig aus Regionen mit vulkanischem Ursprung, etwa aus der Eifel und wird dort seit Jahrhunderten im historischen Mauerwerksbau eingesetzt. Trasshaltiger Mörtel kann sich für das Verfugen von Natursteinfliesen eignen, aber nicht in jedem Fall. Es kommt auf den Naturstein-Typ, die Mörtelrezeptur und den Einsatzbereich an.

Falsches Verfugen führt zu teuren Folgeschäden

Bereits kleine Ausführungsfehler, wie etwa unzureichend verdichtetes Fugenmaterial, falsch gewählte Materialien oder mangelhafte Verarbeitung, können dazu führen, dass Feuchtigkeit ungehindert eindringt, Frostschäden entstehen oder sich Unkraut und Insekten in den Fugen ausbreiten. In der Folge lockern sich einzelne Steine, die Tragfähigkeit des Belags nimmt ab und es entstehen unschöne Unebenheiten oder sogar gefährliche Stolperstellen. Die anschließenden Reparaturen sind oft aufwendig und teuer. Vor allem dann, wenn der gesamte Belag geöffnet und neu verlegt werden muss.

Winterlich dekorierter Außenbereich mit Natursteinpflaster, auf dem Frostschäden sichtbar sind. Weiße Ausblühungen und Risse in den Fugen deuten auf unsachgemäßes Verfugen hin. Im Bild außerdem zwei Stühle mit Fellen, ein runder Tisch mit Tassen sowie dekorative Weihnachtsbäume mit Lichterketten.
Falsches Verfugen kann bei Natursteinfliesen im Winter zu Frostschäden führen © oliakolvitz / istockphoto.com

Eine fachgerechte Fugentechnik ist daher keine Nebensache, sondern eine zentrale Voraussetzung für die Werterhaltung und Funktionalität eines Natursteinbelags.

Wer Fugen vernachlässigt oder falsch ausführt, riskiert funktionale Mängel:

  • Hohlstellen, 
  • Plattenbruch und 
  • instabile Beläge 

sind die Folge. Besonders kritisch sind Bewegungen durch Temperaturschwankungen, Setzungen im Untergrund oder Druckbelastungen bei Einfahrten.

Die Fuge als Gestaltungselement

Neben dem technischen Aspekt dienen Fugen auch der Gestaltung von Terrassen, Eingängen oder Bädern. Die Farbe und Breite der Fuge beeinflussen die Gesamtwirkung der Fläche. So lassen sich gezielt Kontraste setzen oder Übergänge harmonisieren. Im historischen oder gestalterisch anspruchsvollen Kontext wird die Fuge oft bewusst unregelmäßig gestaltet. Diese handwerklich anspruchsvolle Technik orientiert sich an traditionellen Bauweisen und unterstreicht den ursprünglichen, naturnahen Charakter des Materials. Statt geometrischer Präzision steht hier die organische Gesamtwirkung im Vordergrund: Die unregelmäßigen Fugen betonen die Einzigartigkeit jeder Platte, schaffen eine lebendige, fast malerische Flächenwirkung und fügen sich besonders harmonisch in natürliche oder historische Umgebungen ein. Gerade bei der Gestaltung von Gartenwegen, Höfen oder denkmalgeschützten Anlagen trägt diese gezielt unkonventionelle Fugenführung entscheidend zur authentischen Ausstrahlung der Fläche bei.

Wie lange hält eine fachgerecht verfugte Natursteinfläche?

Bei guter Pflege und richtiger Ausführung kann eine fachgerecht verfugte Natursteinfläche zwanzig Jahre und mehr halten. Starke Belastung, Frost oder aggressive Reinigung können die Lebensdauer verkürzen, regelmäßige Kontrolle und punktuelle Reparatur erhalten den Zustand.



Die Unterschiede beim Verfugen: Welche Anforderungen gelten für innen und außen?

Ob im Innen- oder Außenbereich: Die Anforderungen an Fugenmaterial und Verarbeitung unterscheiden sich je nach Einsatzort erheblich. Nur wenn Materialwahl und Technik auf die jeweiligen Umgebungsbedingungen abgestimmt sind, bleibt der Natursteinbelag dauerhaft stabil, pflegeleicht und optisch ansprechend.

Fugen im Innenbereich: feine Optik und leichte Pflege

  • Ästhetik: Eine feine Körnung und eine abgestimmte Farbgebung sorgen für ein ruhiges, gleichmäßiges Gesamtbild, besonders wichtig in Wohnräumen.
  • Pflegeleichtigkeit: Eine glatte, dichte Fugenoberfläche erleichtert die Reinigung und verhindert das Festsetzen von Schmutz.
  • Feuchteschutz: Materialien mit geringer Wasseraufnahme sind essenziell in Feuchträumen wie Bädern und Küchen.
  • Materialverträglichkeit: Die Fuge muss mit dem angrenzenden Naturstein kompatibel sein, um Verfärbungen oder Schäden zu vermeiden.
  • Verarbeitung: Gute Verarbeitbarkeit und kurze Aushärtezeiten ermöglichen eine effiziente und saubere Ausführung im Innenausbau.

Fugen im Außenbereich: widerstandsfähig und flexibel

  • Witterungsbeständigkeit: Fugenmaterialien im Außenbereich, zum Beispiel bei Terrassenplatten, müssen Temperaturschwankungen, Frost, UV-Strahlung und Niederschlägen dauerhaft standhalten.
  • Wasserableitung: Eine offenporige oder drainfähige Fuge ermöglicht den kontrollierten Abfluss von Regenwasser und verhindert Pfützenbildung sowie Staunässe unter dem Belag.
  • Belastbarkeit: Besonders bei Einfahrten, Terrassen oder öffentlichen Flächen ist eine hohe Druckfestigkeit erforderlich, um auch mechanischen Belastungen, zum Beispiel durch Fahrzeuge, standzuhalten.
  • Unkraut- und Schädlingsschutz: Die richtige Fugentechnik verhindert das Eindringen von Unkraut, Ameisen oder anderen Schädlingen, die die Stabilität der Fläche beeinträchtigen können.
  • Anpassung an Bewegungen: Im Außenbereich muss die Fuge Spannungen ausgleichen können, etwa bei Temperaturschwankungen oder leichten Setzungen im Untergrund.

Übersicht: Was unterscheidet das Verfugen im Innen- vs. Außenbereich?

KriteriumInnenbereichAußenbereich
Belastung
  • gering (normale Nutzung, konstantes Raumklima)
  • hoch (Frost, Regen, UV-Strahlung, Temperaturschwankungen)
Fugenmaterial
  • Zementmörtel mit feiner Körnung
  • frostbeständiger Mörtel
  • gegebenenfalls wasserdurchlässiger Mörtel
Wasseraufnahme
  • niedrig, aber nicht zwingend wasserdicht
  • wasserdicht oder drainierend je nach Gefälle
Gefälle erforderlich
  • nicht notwendig
  • mindestens zwei Prozent bei wasserundurchlässigem Mörtel
Fugentiefe
  • geringer möglich, da keine großen Belastungen
  • tief und elastisch für höhere Stabilität
optische Anforderungen
  • hohe Detailgenauigkeit und Farbgenauigkeit
  • wichtig, aber Funktion steht im Vordergrund
Bewegungsfugen
  • weniger kritisch, aber empfohlen
  • unverzichtbar bei großen Flächen zur Vermeidung von Rissen
Reinigung und Pflege
  • leicht zu reinigen
  • geringe Verschmutzungsgefahr
  • Witterungsschutz
  • regelmäßige Kontrolle und Pflege notwendig

Welche Anforderungen müssen Dehnungsfugen bei Natursteinflächen erfüllen?

Dehnungsfugen bei Fliesen sind wichtig, um thermisch bedingte Spannungen und Setzbewegungen im Untergrund aufzunehmen. Ohne sie entstehen unkontrollierte Risse oder ein Aufwölben der Fläche, besonders bei großformatigen Platten. Regelmäßig platzierte Dehnungsfugen sollten bei Flächen über 25 Quadratmeter oder bei Längen über fünf Metern immer eingesetzt werden. Zudem sind sie dort angebracht, wo es um Anschlussfugen zu Gebäuden oder Einfassungen geht. Am besten eignet sich hier Silikon oder Polyurethan als elastischer Dichtstoff.

Welche Natursteinarten sind empfindlicher beim Verfugen?

Vor allem kalkhaltige Natursteine wie Marmor, Travertin oder Jura sind anfällig für chemische Reaktionen mit zementhaltigen Mörteln und ungeeigneten Bindemitteln. Diese können zu Verfärbungen, Ausblühungen, Fleckenbildung oder sogar strukturellen Schäden führen. Auch säurehaltige Reiniger und Mörtel mit hohem pH-Wert sind für diese empfindlichen Gesteine tabu. Stattdessen sollte ausschließlich natursteinverträglicher Mörtel verwendet werden. Dieser zeichnet sich durch eine sulfatfreie, kalkarme und zementreduzierte Zusammensetzung aus – oder basiert auf einer neutralen, chemisch stabilen Rezeptur, die keine schädlichen Reaktionen mit dem Gestein hervorruft.

Robustere Steine wie Granit oder Basalt zeichnen sich durch eine hohe Dichte und Härte aus, weswegen sie deutlich unempfindlicher gegenüber Mörtelreaktionen sind. Trotzdem ist Vorsicht geboten: Auch hier können grobe Zuschlagstoffe oder übermäßiger Wassereintrag beim Verfugen zu Schäden führen. 

Werfen Sie unbedingt einen Blick ins technische Datenblatt, das die wesentlichen Eigenschaften des Natursteinprodukts beschreibt und Planern, Verarbeitern, Bauherren und Händlern als verbindliche Informationsquelle dient, um den Stein fachgerecht auszuwählen, zu verarbeiten und einsetzen zu können. Seriöse Anbieter stellen technische Datenblätter auf Anfrage oder direkt zum Download auf ihrer Website zur Verfügung.

VORSICHT:
Nicht jeder als „universal“ deklarierte Mörtel eignet sich auch für empfindliche Steine. Gerade bei Natursteinen ist es wichtig, auf die chemische Zusammensetzung und Verträglichkeit des Mörtels zu achten. Denn eine falsche Mörtelwahl kann nicht nur die Optik dauerhaft beeinträchtigen, sondern auch die Haltbarkeit der gesamten Konstruktion gefährden.

Was muss beim Verfugen von Polygonalplatten beachtet werden?

Polygonalplatten sind unregelmäßig geformte Natursteine, die durch ihre bruchraue Optik eine naturnahe, lebendige Flächenwirkung erzeugen und beim Verfugen von Bodenfliesen oder auch an der Wand besondere Anforderungen stellen. Das liegt daran, dass die Fugenbreiten stark variieren und keine gleichmäßige Rasterstruktur entsteht. Aufgrund dieser unregelmäßigen Formen und stark differierenden Fugenverläufe erfordert das Verfugen ein besonders flexibles Vorgehen und gut abgestimmte Materialien. In vielen Fällen sind standfeste, verformungsfähige Mörtel notwendig, um sowohl die oft große Fugentiefe sicher zu verfüllen als auch Bewegungen im Belag auszugleichen, zum Beispiel bei Temperaturschwankungen oder leichten Setzungen. Je nach Aufbau und Beanspruchung können auch elastisch gebundene Systeme sinnvoll sein, vor allem bei Flächen im Außenbereich ohne festen Unterbau.

Besonders breite Fugen erfordern Mörtel mit grobkörniger Zuschlagmischung, um dauerhaft stabil zu bleiben. Die Fugen müssen sorgfältig verdichtet werden, um Hohlräume zu vermeiden, und das Material sollte eine ausreichende Verformungsfähigkeit besitzen, damit es Spannungen aufnimmt, ohne zu reißen. Der unregelmäßige Fugenverlauf macht zudem eine manuelle Nachbearbeitung mit Kelle oder Fugeneisen erforderlich – oft Stein für Stein. Auch optisch lohnt sich eine durchdachte Planung: Mit farblich abgestimmtem Mörtel wirkt das bewegte Fugenbild harmonischer und unterstützt die natürliche Ausstrahlung der Fläche. Eine saubere, abschnittsweise Verarbeitung ist unerlässlich, denn durch die meist raue Oberfläche der Platten lassen sich Mörtelreste nach dem Aushärten nur schwer entfernen.



Welches Fugenmaterial eignet sich für Naturstein?

Fugenmaterialgeeignete Natursteine
zementbasierter Mörtel
  • Granit
  • Basalt
  • Porphyr (nicht für kalkhaltige Steine geeignet)
Kunstharzmörtel
  • Granit
  • Basalt
  • Travertin
  • Sandstein (nur bei natursteinverträglicher Rezeptur)
Epoxidharzmörtel
  • Granit
  • Basalt
  • Quarzit
  • Travertin (bei sensiblen Steinen auf pH-Neutralität achten)
Drainagemörtel (zementarm, offenporig)
  • Granit
  • Basalt
  • Gneis
  • Sandstein (ideal für Außenbereiche ohne Gefälle)
natursteinverträglicher Spezialmörtel
  • Marmor
  • Jura
  • Travertin
  • Sandstein (sulfatfrei, kalkarm, zementreduziert)
Silikon (nur für Anschlussfugen!)
  • alle Natursteine, sofern explizit natursteinverträglich (pH-neutral)

Welches Fugenmaterial für Naturstein eignet sich für den Innenbereich?

Zementbasierte Fugenmörtel mit feiner Körnung lassen sich gut verarbeiten, sind preiswert und in vielen Farbtönen erhältlich. Dieser Mörteltyp eignet sich gut für Wohnräume, Flure oder dekorative Flächen. Für hochbelastete Zonen wie Küchen, Duschbereiche oder gewerblich genutzte Räume, kann sich der Einsatz eines kunstharzgebundenen Mörtels lohnen. Diese Produkte sind wasserabweisend, abriebfest, pflegeleicht und chemikalienbeständig. Allerdings sind sie deutlich kostenintensiver und erfordern in der Verarbeitung mehr technisches Know-how und Sorgfalt, insbesondere bei empfindlichen oder polierten Natursteinoberflächen.

Welches Fugenmaterial für Naturstein eignet sich für den Außenbereich?

Wasserundurchlässige Mörtel für Flächen mit Gefälle und kontrolliertem Wasserablauf sind besonders pflegeleicht, da sich kaum Schmutz in den Fugen absetzt und Unkrautwachstum deutlich reduziert wird. Fugen ohne Gefälle sollten mit wasserdurchlässigem Drainagemörtel ausgeführt werden, um Staunässe zu vermeiden. Sie nehmen das Wasser auf und leiten es gezielt in den Untergrund. Dadurch wird die Fläche geschützt und es entstehen keine Pfützen oder Frostsprengungen.

Gartenbereich mit gepflastertem Natursteinboden, geschwungenem Weg und gemörtelten Trockenmauern aus flachen Flusssteinen. Eine geschwungene blaue Gartenbank aus Metall steht zwischen üppigen Sträuchern und einem kleinen Baum. Die Fugen zwischen den Natursteinen sind sauber und harmonisch ausgeführt.
Mit dem richtigen Fugenmaterial fügt sich Naturstein optimal in die Umgebung ein und hält langer © romaset / istockphoto.com

Was ist der Unterschied zwischen wasserundurchlässig und wasserdurchlässig?

Wasserundurchlässige Mörtel schließen Fugen vollständig ab und lassen somit keine Feuchtigkeit nach unten durch. Sie eignen sich vor allem bei Gefälle, wie auf Terrassen mit Ablauf oder in Innenräumen wie dem Badezimmer. Problematisch hingegen sind Flächen ohne Gefälle, da sich hier Wasser stauen kann. Im Gegensatz dazu erlauben wasserdurchlässige Mörtel das Versickern von Regenwasser. Das ist besonders wichtig bei Gartenwegen, Hofflächen oder Natursteinen ohne Ableitung.

Worauf muss ich bei der Auswahl des Fugenmaterials achten? 

Bei der Wahl des Fugenmaterials geht es nicht nur um die mechanischen Eigenschaften, sondern auch um die chemische Zusammensetzung, die Umweltverträglichkeit und die optische Wirkung. 

Die wichtigsten Kriterien im Überblick:

  • Natursteinverträglichkeit (z. B. pH-neutral, frei von färbenden Zuschlägen)
  • passende Körnung zur Fugenbreite (Feinkorn für enge Fugen, Grobkorn für breite)
  • Farbton je nach Gestaltungsvorgabe
  • Witterungs- und frostbeständig bei Außenflächen
  • Umweltverträglichkeit (insbesondere bei versickerungsfähigen Flächen)

Alternative: Verfugen mit Sand

Eine weitere Möglichkeit, die Sie auch gut selbst durchführen können, ist im Außenbereich das Verfugen mit lose eingekehrtem Sand. Diese Methode bietet sich vor allem dann an, wenn der Untergrund wasserführend aufgebaut ist und Regenwasser zuverlässig abgeleitet wird. In solchen Fällen kann auf feste Fugen verzichtet werden. Wenn Sie feuchten Sand verwenden möchten, dann sollten die Fugen möglichst schmal gehalten werden, da breite Fugen in Kombination mit losem Material weniger stabil sind auf Dauer. Ein Nachteil dieser Variante des Einkehrens mit dem Besen besteht in der geringeren Widerstandsfähigkeit gegenüber Witterungseinflüssen. Bei starkem Regen kann es zu Ausspülungen kommen, zudem bieten offene Fugen potenziellen Lebensraum für Unkraut oder Ameisen. Für diese Fälle sind im Handel spezielle unkrauthemmende Fugensande erhältlich, die mit bestimmten Zusätzen das Wachstum von Pflanzen unterdrücken können. Für die Mengenberechnung des Fugensandes gilt: Je nach Fugenbreite und Tiefe reicht ein 20-Liter-Sack in der Regel für etwa fünf bis zehn Quadratmeter Fläche, je nachdem wie dick die Platten sind und welche Körnung gewünscht ist. 

Wie verfugt man Naturstein richtig mit Mörtel? [Schritt-für-Schritt-Anleitung]

1. Bereiten Sie Werkzeug und Material vor

Sie brauchen:

  • Gummifugbrett zum diagonalen Einziehen des Mörtels
  • Fugeneisen (rund oder eckig) zum Glätten und Verdichten
  • Schwammbrett zur Reinigung der Fläche nach dem Verfugen
  • Rührgerät mit Quirl für klumpenfreies Anmischen
  • Abdeckfolie oder Plane zum Schutz während der Aushärtung

2. Reinigen Sie die Fläche und die Fugen gründlich

Vor Beginn der Arbeiten müssen alle Fugen frei von Staub, Schmutz, Restmörtel oder Feuchtigkeit sein. Auch die Steinoberfläche sollte sauber und trocken sein, damit der Mörtel optimal haftet und keine Rückstände eingebettet werden.

3. Führen Sie gegebenenfalls eine Vorbehandlung der Steine mit Schutzmittel durch

Empfindliche oder offenporige Natursteine sollten vor dem Verfugen mit einem temporären Schutzmittel behandelt werden. So wird verhindert, dass sich Mörtelrückstände oder Farbpigmente auf der Steinoberfläche festsetzen und dort Flecken hinterlassen.

4. Mischen Sie den Fugenmörtel nach Herstellerangabe an

Der Fugenmörtel wird exakt nach den Angaben des Herstellers mit Wasser oder – bei Reaktionsharzen – mit Härterkomponente angerührt. Dabei ist auf die richtige Konsistenz zu achten: Der Mörtel darf weder zu flüssig noch zu zäh sein, um eine vollständige Füllung der Fugen sicherzustellen.

5. Arbeiten Sie den Mörtel mit einem Gummischieber oder einem Fugbrett diagonal ein

Der frische mit Wasser angerührte Mörtel wird gleichmäßig über die Fläche verteilt und diagonal zur Fugenrichtung mit einem Gummifugbrett oder Schieber eingearbeitet. Dabei sollten die Fugen vollständig bis zur vorgesehenen Tiefe verfüllt werden. Achten Sie darauf, dass keine Hohlräume oder Luftblasen entstehen.

6. Ziehen Sie Überschüsse sofort ab

Überschüssiger Mörtel auf der Steinoberfläche sollte direkt nach dem Einbringen mit dem Fugbrett oder einer Glättkelle entfernt werden, um das Risiko von Rückständen und Fugschleiern zu minimieren.

7. Glätten Sie die Fugen nach dem Anziehen mit einem Fugeneisen

Sobald der Mörtel leicht angezogen ist – das heißt, er beginnt zu erhärten, ohne noch zu schmieren – werden die Fugen mit einem passenden Fugeneisen (rund oder eckig) nachgearbeitet. Dies verdichtet die Oberfläche, verbessert die Optik und schützt vor Rissbildung.

8. Reinigen Sie die Fläche mehrfach mit klarem Wasser

Nach dem Glätten wird die gesamte Fläche sorgfältig mit sauberem Wasser gereinigt. Verwenden Sie dazu ein Schwammbrett und wechseln Sie das Wasser regelmäßig. So lassen sich Mörtelreste entfernen, ohne neue Streifen oder Schleier zu erzeugen.

9. Schützen Sie die Fläche vor Witterungseinflüssen

Frisch verfugte Natursteinflächen dürfen weder Sonne noch Regen oder starkem Wind ausgesetzt werden. Eine Abdeckung mit Folie, Plane oder Zelt schützt vor zu schnellem Austrocknen, Auswaschung oder Temperaturspannungen.

10. Lassen Sie den Mörtel vollständig aushärten

Je nach Material und Wetterbedingungen benötigt der Fugenmörtel zwischen 24 Stunden (begehbar) und bis zu 14 Tagen (voll belastbar), um komplett auszuhärten. In dieser Zeit sollte die Fläche nicht gereinigt, mechanisch belastet oder anderweitig gestört werden.



Wann ist Drainagemörtel bei Naturstein notwendig?

Drainagemörtel vereinen hohe Stabilität mit effektiver Wasserdurchlässigkeit. Sie bestehen aus offenporigen, kapillarbrechenden Zuschlägen und einem bindemittelarmen Trägerstoff, wodurch Regenwasser ungehindert durch die Fuge und den Mörtel hindurch in den Untergrund abgeleitet werden kann. Die Fläche bleibt dauerhaft tragfähig und frostbeständig, da Staunässe effektiv vermieden wird. Drainagemörtel kommen überall dort zum Einsatz, wo das Wasser nicht oberflächlich abfließen kann oder wo eine gezielte Versickerung gewünscht ist, insbesondere bei Außenflächen ohne ausreichendes Gefälle oder Entwässerungseinrichtungen.

Typische Anwendungsbereiche:

  • unregelmäßige Natursteinverlegungen, z. B. mit Polygonalplatten
  • ebenflächige Gartenwege oder Terrassen
  • Einfahrten ohne direkte Entwässerungsrinne
  • Flächen mit offenem oder gestalterisch betontem Fugenbild
  • optisch anspruchsvolle Außenanlagen mit naturnaher Gestaltung
  • Bereiche mit erhöhtemFrost- und Feuchterisiko
GUT ZU WISSEN:
Damit ein Drainagemörtel seine Funktion zuverlässig erfüllen kann, muss nicht nur das Fugenmaterial selbst wasserdurchlässig sein, auch der gesamte Belagsaufbau muss darauf abgestimmt sein. Entscheidend ist insbesondere ein wasserdurchlässiger Bettungsmörtel sowie ein kapillarbrechender, gut drainierender Untergrundaufbau (z. B. aus Splitt oder Drainbeton). Nur so kann das anfallende Wasser kontrolliert in den Untergrund versickern und Schäden am Natursteinbelag können dauerhaft vermieden werden.

Welche typischen Fehler passieren beim Verfugen von Naturstein?

typische Fehlermögliche Folgen
Verwendung von Zementmörtel bei empfindlichen Steinen
  • Verfärbungen
  • chemische Reaktionen mit dem Gestein
Fugen nicht vollständig ausgefüllt
  • Hohlstellen
  • Rissbildung
  • verminderte Stabilität
Verfugung bei ungeeigneten Temperaturen (zu heiß/zu kalt)
  • Risse
  • schlechte Haftung
  • ungleichmäßige Aushärtung
zu spätes oder unsachgemäßes Abwaschen
  • Bildung eines hartnäckigen Fugenschleiers
fehlende Bewegungsfugen
  • Spannungsrisse
  • Plattenverschiebungen


Was ist ein Fugenschleier und wie vermeidet man ihn?

Ein Fugenschleier (auch Zementschleier genannt) entsteht, wenn nach dem Verfugen feine Rückstände von Mörtel oder Fugenmasse auf der Oberfläche des Natursteins zurückbleiben und dort antrocknen. Besonders bei offenporigen oder rauen Gesteinsarten wie Schiefer, Travertin oder Sandstein kann dies zu einem hartnäckigen, oft milchigen Film führen, der die natürliche Optik des Materials beeinträchtigt. Um Fugenschleier zu vermeiden, ist es wichtig, bereits bei der Planung und Ausführung einige grundlegende Maßnahmen zu beachten. Bei empfindlichen oder stark saugenden Natursteinen empfiehlt es sich, die Oberfläche vor dem Verfugen mit einer geeigneten Imprägnierung oder temporären Schutzschicht zu behandeln. Diese bildet eine Barriere, die verhindert, dass sich Mörtelreste in die Poren des Steins setzen. Ebenso wichtig ist die Wahl eines natursteinverträglichen Fugenmörtels, der weder zu viel Zement noch aggressive Zusätze enthält, die Verfärbungen oder Ausblühungen fördern könnten.

Die Verfugung selbst sollte immer abschnittsweise erfolgen, möglichst in kleinen Flächen, damit überschüssiger Mörtel rechtzeitig entfernt werden kann, bevor er anzieht oder antrocknet. Beim Verfugen ist darauf zu achten, dass der Mörtel nicht mit zu viel Wasser über die gesamte Fläche verteilt wird, da dies die Entstehung eines Schleiers begünstigt. Stattdessen sollten Reste zügig mit einem Schwammbrett oder Gummiwischer aufgenommen werden. Für empfindliche Oberflächen sind zudem weiche Reinigungstücher oder Pads besser geeignet als grobe Werkzeuge, um Kratzer zu vermeiden.

Sollte trotz sorgfältiger Arbeit ein leichter Schleier zurückbleiben, lässt er sich in vielen Fällen mit einem speziellen Zementschleierentferner für Naturstein beseitigen. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass das Reinigungsmittel pH-neutral und säurefrei ist, da säurehaltige Produkte, wie sie oft bei herkömmlichen Schleierentfernern enthalten sind, kalkhaltige Steine wie Marmor oder Jura dauerhaft schädigen können. Testen Sie das Mittel vorab unbedingt an einer unauffälligen Stelle, um negative Reaktionen mit dem Stein auszuschließen.

Warum entstehen Risse oder Hohlstellen in Fugen?

  • unzureichende Fugentiefe
  • schlechte Haftung durch feuchte oder staubige Untergründe
  • falsche Mörtelmischung oder überalterter Mörtel
  • kein Schutz während der Aushärtung
  • Fehlen von Dehnungsfugen bei großen Flächen
  • zu schnelles Austrocknen des Mörtels
  • Temperaturschwankungen direkt nach der Verfugung
  • Bewegungen im Untergrund (Setzungen, nicht tragfähiger Aufbau)
  • fehlende oder mangelhafte Verdichtung des Fugenmörtels
  • ungeeigneter Mörtel für Steinart 
  • Verarbeitung bei ungünstigen Bedingungen (z. B. Hitze, Frost, Wind)
  • fehlende Haftbrücke oder unvorbereitete Fugenflanken

Was kostet das Verfugen von Naturstein?

Sie können, wenn Sie das Verfugen selbst übernehmen möchten, Mörtelarten zwischen zwei und vier Euro pro Kilogramm kaufen, je nach Qualität und Zusammensetzung. Für besonders hochwertige Fugenmassen müssen Sie bis zu 8 Euro pro Kilogramm rechnen. Der Verbrauch liegt bei etwa vier bis sieben Kilo pro Quadratmeter, abhängig von der Fugenbreite und der Plattengröße. Kalkulieren Sie bei unregelmäßigen Natursteinplatten etwa zwanzig Prozent Materialpuffer ein. Bei engen Fugen genügt oft eine geringere Reserve von zehn Prozent.

Was kostet das Verfugen von Naturstein durch einen Fachbetrieb?

Betriebe, die diese Arbeit übernehmen, sind zum Beispiel Fliesenleger, Garten- und Landschaftsbauer, aber auch Steinmetz- und Natursteinbetriebe oder Sanierungs- und Bauwerksabdichtungsfirmen. Allerdings bieten sie das Verfugen von Natursteinflächen in der Regel nicht als Einzelleistung an, sondern im Rahmen des Verlegens der Natursteine. Das liegt daran, dass man für das fachgerechte Verfugen Kenntnisse über

  • Untergrund,
  • Steinart,
  • Gefälle,
  • Entwässerung und
  • Materialkompatibilität

benötigt, weswegen Planung, Verlegung und Verfugung am besten immer aufeinander abgestimmt werden. Zudem handelt es sich hierbei um eine Frage der Gewährleistung, denn Betriebe übernehmen diese nur für die Arbeiten, die sie selbst vollständig ausführen, also inklusive Unterbau, Verlegung und Verfugen. Dennoch kann es sein, dass die Verfugung als Teilleistung auf Anfrage angeboten wird. Dabei kommt es für den Betrieb auf die Gegebenheiten an. Das Verfugen von Naturstein durch einen Fachbetrieb kostet durchschnittlich zwischen 35 und 80 Euro pro Stunde zuzüglich Anfahrt und Materialkosten.Vergleichen Sie mindestens drei Angebote aus Ihrer Region. Kleinbetriebe sind oft flexibler, während große Anbieter über bessere Spezialgeräte verfügen.

Wann lohnt sich Eigenleistung und wann sollte ich besser einen Profi beauftragen?

KriteriumEigenleistung sinnvollFachbetrieb empfehlenswert
Projektgröße
  • kleine Flächen
  • große oder komplexe Flächen
Steinart
  • robuste Steine
  • empfindliche Steine
Fugenmaterial
  • zementärer Mörtel mit klarer Herstelleranweisung
  • Sand
  • Kunstharz- oder Epoxidharzmörtel mit aufwendiger Verarbeitung
Einsatzort
  • Innenbereiche ohne Feuchtigkeit
  • Außenbereiche mit Frost
  • Gefälle
  • Drainageanforderungen
Erfahrung und Werkzeug
  • Grundkenntnisse
  • geeignetes Werkzeug vorhanden
  • fehlende Erfahrung
  • keine passenden Werkzeuge vorhanden
Gefälle und Untergrund
  • Fläche mit vorhandenem Gefälle und stabilem Unterbau
  • unklarer Untergrund
  • fehlendes Gefälle
  • feuchte oder unebene Fläche
optische Ansprüche
  • Funktion steht im Vordergrund
  • hohe gestalterische Anforderungen
  • historische Flächen
Fehlerfolgen
  • geringes Risiko bei Fehlern
  • hohe Folgekosten durch Schäden bei Fehlern
Zeitaufwand und Verfügbarkeit
  • flexible Zeiteinteilung
  • keine Terminbindung nötig
  • schnell
  • professionell


Wie pflege ich verfugten Naturstein richtig?

Verzichten Sie auf aggressive Haushaltsreiniger, säurehaltige Mittel oder Hochdruckreiniger. Diese greifen empfindliche Gesteine an, können die Fugenstruktur beschädigen oder Mörtelpartikel herauslösen. Besonders kalkhaltige Natursteine wie Marmor oder Travertin reagieren empfindlich, bereits milde Säuren können zu Verfärbungen oder Oberflächenschäden führen. Stattdessen empfehlen wir Ihnen spezielle Steinseifen oder neutrale, pH-balancierte Reinigungsmittel, die keine Rückstände hinterlassen. Innenräume mit Natursteinbelägen sollten zudem gut belüftet werden, um Kondensfeuchte und Schimmelbildung in den Fugen zu vermeiden. Im Außenbereich schützt eine einfache Maßnahme wie das Abdecken bei drohendem Frost vor Wassereintritt und damit vor möglichen Frostschäden. Wer den Pflegeaufwand langfristig senken möchte, kann auf ergänzende Maßnahmen wie Fugenfestiger oder Schutzanstriche zurückgreifen.

7 Pflege-Tipps für Natursteinfugen

  1. Entfernen Sie Unkraut oder Moos möglichst frühzeitig, bevor sie die Fugen durchdringen.
  2. Vermeiden Sie stehendes Wasser auf der Fläche, insbesondere bei Flächen ohne Gefälle.
  3. Verwenden Sie ausschließlich pH-neutrale, natursteinverträgliche Reinigungsmittel, um die chemische Struktur der Fugen und angrenzenden Steinflächen nicht zu beschädigen.
  4. Testen Sie neue Reinigungsmittel stets an einer unauffälligen Stelle.
  5. Achten Sie auf ausreichend Licht und Luftzirkulation. Dauerhaft feuchte, beschattete Bereiche begünstigen Algenbildung.
  6. Vermeiden Sie mechanische Belastung in den ersten Wochen nach dem Verfugen, um das Material nicht zu lockern.
  7. Kontrollieren Sie die Fugen regelmäßig und bessern Sie kleine Risse zeitnah nach.

Warum sollte man bei Natursteinfugen Fugenversiegelungen oder Schutzanstriche verwenden?

Wenn Sie den Naturstein versiegeln, dann bietet das zusätzlichen Schutz vor Schmutz, Feuchtigkeit und biologischen Belägen wie Algen oder Moos. Sie sind hauptsächlich im Außenbereich oder bei stark beanspruchten Flächen sinnvoll. Je nach Produkttyp dringen sie tief in die Fuge ein oder bilden eine schützende Schicht an der Oberfläche.

Typische Eigenschaften moderner Fugenversiegelungen:

  • wasserabweisend oder ölresistent
  • UV-beständig und farbstabil
  • atmungsaktiv, sodass Wasserdampf entweichen kann
  • farbneutral oder optisch vertiefend, je nach Produkt
SO WIRD’S GEMACHT:
Tragen Sie die Versiegelung mit einer Rolle oder einem Pinsel auf eine saubere, vollständig ausgehärtete Fläche auf. Wiederholen Sie die Anwendung bei den Fliesen je nach Beanspruchung alle zwei bis fünf Jahre, um einen dauerhaften Schutz zu gewährleisten.

So entfernen Sie altes Fugenmaterial bei Naturstein

Möchten Sie bereits verlegte Natursteinflächen neu verfugen, muss das alte Fugenmaterial zwischen den Fliesen vollständig und sorgfältig entfernt werden. Dies kann mechanisch, chemisch oder kombiniert erfolgen, je nach Zustand der Fuge, Art des Mörtels und Empfindlichkeit des Steins.

Art der FugenentfernungBeschreibung
mechanische EntfernungMit Fugenfräsen oder oszillierenden Werkzeugen lässt sich der alte Mörtel präzise auskratzen. Achten Sie darauf, nicht in den Stein zu schneiden oder Platten zu beschädigen. Tragen Sie in jedem Fall eine Schutzausrüstung, vor allem eine Staubmaske und eine Schutzbrille.
chemische EntfernungFugenlöser sind effektiv, aber nicht für jeden Stein geeignet. Testen Sie das Produkt vorher an einer unauffälligen Stelle und achten Sie auf vollständige Neutralisation nach der Anwendung. Rückstände können sonst die neue Fuge negativ beeinflussen.
kombinierte MethodeSchneiden Sie das alte Fugenmaterial zunächst grob raus und machen Sie die Feinarbeit mit der chemischen Entfernung.

Kann ich alte Fugen mit neuem Mörtel auffüllen?

Alte Fugen sollten Sie nicht mit neuem Mörtel auffüllen, denn in diesem Fall müsste das alter Material tragfähig und sauber sein und das ist in der Regel nicht gegeben. Besser ist oft die vollständige Entfernung und Neuverfugung, vor allem bei Rissen oder Verfärbungen sollten Sie die Fliesenfugen erneuern.

Wenn Sie unsicher sind, ob die Fugenreparatur oder -erneuerung selbst fachgerecht durchführbar ist, empfiehlt es sich, einen qualifizierten Fachbetrieb zu beauftragen. Fachleute verfügen über das nötige Wissen, die passenden Werkzeuge und Erfahrung im Umgang mit unterschiedlichen Natursteinarten und Fugenmaterialien. So ist sichergestellt, dass das alte Fugenmaterial schonend und vollständig entfernt wird, ohne dabei den umliegenden Steinbelag zu beschädigen. Außerdem können die Profis die geeigneten Materialien für die Neuverfugung auswählen und diese unter Berücksichtigung von Umgebungsbedingungen, Steinverträglichkeit und Belastung fachgerecht einbringen. Damit lassen sich spätere Schäden oder aufwändige Nacharbeiten zuverlässig vermeiden.



Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

  1. Prüfen Sie vor dem Kauf des Fugenmörtels nicht nur die Eignung für Naturstein, sondern auch die Lagerfähigkeit und das Mindesthaltbarkeitsdatum. Abgelagerter Mörtel kann Klumpen bilden oder seine Bindekraft verlieren.
  2. Planen Sie Ihre Arbeitszeit realistisch und vermeiden Sie Unterbrechungen während des Verfugens, da Mörtel innerhalb kurzer Zeit anzieht und sich dann nur noch schwer verarbeiten lässt.
  3. Achten Sie auf die Raum- oder Umgebungstemperatur nicht nur beim Verfugen, sondern auch während der gesamten Aushärtungszeit, denn Temperaturschwankungen können die Endfestigkeit beeinflussen.
  4. Legen Sie vor dem eigentlichen Verfugen eine kleine Testfläche an, insbesondere bei empfindlichen oder hellen Natursteinen, um Mörtelverfärbungen oder Rückstände sicher auszuschließen.
  5. Halten Sie nach dem Verfugen eine regelmäßige Wartungsroutine ein. Kleinere Ausbrüche oder erste Risse sollten nicht ignoriert werden, da sie sich mit der Zeit vergrößern und die gesamte Fläche instabil machen können.

Fazit

Das Verfugen von Naturstein ist ein entscheidender Bestandteil der Flächengestaltung. Wer hier unsauber arbeitet, spart am falschen Ende, denn beschädigte Fugen ziehen aufwendige Sanierungen nach sich. Ob innen oder außen, mit Polygonalplatten oder Standardformaten: Entscheidend ist die Wahl des richtigen Materials, eine fachgerechte Ausführung und die kontinuierliche Pflege. Wer diese Punkte beherzigt, erhält die Schönheit und Stabilität seiner Natursteinfläche für Jahrzehnte.

Naturstein verfugen: Häufig gestellte Fragen

Wie breit sollten Fugen bei Natursteinplatten sein?

Die Fugenbreite richtet sich nach der Steinform und dem Verlegeort. Für rechteckige Platten im Innenbereich genügen 3 bis 5 mm. Außen, besonders bei Polygonalplatten, sind Breiten von 8 bis 15 mm üblich. Entscheidend sind eine gleichmäßige Tiefe und vollständige Füllung.

Kann ich Naturstein auch mit Silikon verfugen?

Sie sollten Naturstein nur in seltenenen Ausnahmefällen mit Silikon verfugen. Silikon ist geeignet für Anschluss- oder Bewegungsfugen, aber nicht für Flächenfugen. Es ist nicht druckstabil, nicht trittsicher und nicht dauerhaft UV-beständig. Für Flächen sollten Sie daher immer Mörtel oder Sand verwenden.

Wie entferne ich Moos und Algen aus den Fugen im Außenbereich?

Mit einer Fugenbürste oder einem Schaber lassen sich Beläge mechanisch entfernen. Hochdruckreiniger sind nicht empfehlenswert, da sie die Fuge beschädigen. Besser sind spezielle Algenentferner für Naturstein, pH-neutral und biologisch abbaubar.

Was kann ich gegen Unkraut zwischen den Fugen machen?

Nutzen Sie unkrauthemmenden Fugenmörtel oder eine Versiegelung. Regelmäßiges Abbürsten und das Entfernen von Samen hilft zusätzlich. Punktuell kann auch vorsichtig eine Bürste eingesetzt werde.

Gibt es Natursteinmörtel in verschiedenen Farben?

Sie erhalten Pflasterfugenmörtel für Naturstein in zahlreichen Farbschattierungen von neutralem Grau über Beige bis hin zu Anthrazit und Terrakotta. Beachten Sie dabei aber immer: Die Farbwahl beeinflusst die Gesamtwirkung maßgeblich.

Welche Rolle spielt die Fugentiefe bei der Haltbarkeit?

Die Fugentiefe ist ein oft unterschätzter, aber entscheidender Faktor für die Langlebigkeit und Tragfähigkeit von Natursteinbelägen. Eine zu flache Fuge kann nicht genügend Halt aufbauen. Der Mörtel bricht, reißt oder wird bei Belastung herausgedrückt. Die Faustregel lautet: Die Fuge muss mindestens zwei Drittel der Plattendicke tief sein.

Welcher Naturstein lässt sich am leichtesten verfugen?

Granit und Basalt gelten als robust und pflegeleicht. Sie vertragen die meisten Mörtelarten und sind unempfindlich gegenüber chemischen Reaktionen. Kalkhaltige Steine wie Marmor oder Sandstein benötigen hingegen spezielles Material.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.