Wird ein Naturstein versiegelt oder imprägniert, werden dessen Poren verschlossen. Dadurch wird das Eindringen von Flüssigkeiten und Verschmutzungen minimiert, die Reinigung erleichtert und es wird verhindert, dass sich Flecken oder Verfärbungen auf der porösen Oberfläche bilden. So bleiben die Farben und Muster Ihrer Fliesen länger erhalten und der Stein wird insgesamt widerstandsfähiger. Dabei müssen Sie beachten, dass verschiedene Arten von Naturstein auch unterschiedliche Pflegeanforderungen haben können. Granit muss zum Beispiel ganz anders behandelt werden als Solnhofener Platten.
Alles auf einen Blick:
- Naturstein sollte versiegelt werden, damit kein Schmutz in das Material einzieht und eine Fleckenbildung verhindert wird. Das ist nicht das Gleiche wie Imprägnieren.
- Die Natursteinversiegelung empfiehlt sich weniger für den Innenbereich, sondern mehr für Natursteinflächen, die im Garten verlegt wurden.
- Vor dem Versiegeln sollte der Boden gründlich gereinigt werden, um keine Verschmutzung einzuschließen.
- Jede Steinart erfordert ein eigenes Mittel, das die natürlichen Eigenschaften des jeweiligen Steines perfekt unterstützt.
Wie kann man Naturstein durch Versiegelung schützen?
Durch eine Natursteinversiegelung können Sie die Schönheit des Gesteins schützen und über viele Jahre hinweg bewahren. Sie schützen es so unter anderem vor Verschmutzungen und aufsteigender Feuchtigkeit.
Grundsätzlich unterscheidet man bei der Bearbeitung des Natursteins zwischen der Imprägnierung und der Versiegelung. Welche Variante gewählt wird, hängt von der jeweiligen Natursteinart und vom Zweck ab.
Kann jede Natursteinart versiegelt werden?
Einige Steinsorten sind von Natur aus dichter und widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit und Fleckenbildung. Sie brauchen nicht versiegelt werden. Das Versiegelungsbedürfnis hängt von folgenden Faktoren ab:
- Steinart
- Herkunft
- Verwendung
- Umgebungsbedingungen
Gestein, das nicht oder nur selten versiegelt werden muss, ist unter anderem
- Basalt
- Schiefer
- Quarzit
- Granit
Verwenden Sie Steine wie Quarzit oder Granit allerdings nicht im Innenraum, sondern im Außenbereich, dann sollten Sie trotzdem an eine Natursteinversiegelung denken.

Die anderen Arten wie
- Schiefer
- Terrakotta
- Terrazzo
- Sandstein
- Kalkstein
- Marmor
- Solnhofer Platten
- Juramarmor
aber sind durch ihre offenen Poren nicht nur schmutzanfälliger, sondern auch anfälliger für Frostschäden im Winter. Wobei es auch hier im Einzelnen nochmal auf die jeweilige Steinart ankommt. Hier gibt es durchaus Bandbreiten, zum Beispiel beim Marmor.

Woran kann ich erkennen, ob ich eine Natursteinversiegelung durchführen sollte?
Wasserperlenbildung: Spritzen Sie ein paar Tropfen Wasser auf die Oberfläche. Perlt es ab anstatt in den Stein einzudringen, ist der Stein wahrscheinlich bereits versiegelt. Verschwindet das Wasser und wird die Oberfläche dunkler, dann sollten Sie handeln.
Farbveränderungen: Achten Sie auf Veränderungen in Farbe oder Glanz, vor allem im nassen Zustand. Dunkle Flecken deuten darauf hin, dass Feuchtigkeit eingezogen ist.
Fleckenbildung: Gibt es unschöne Flecken, Verfärbungen oder andere Verunreinigungen, kann das ein Zeichen dafür sein, dass das Material anfällig ist für Schäden.
Poren und Textur: Sind Unebenheiten oder Poren sichtbar, kann die Prozedur diese schließen.
Abnutzung und Kratzer: Auch Abnutzung und Kratzer weisen darauf hin, dass Sie handeln sollten, um den Stein mit geeigneten Mitteln zu schützen.
Erhöhter Reinigungsaufwand: Wenn Sie Schwierigkeiten mit dem Sauberhalten haben oder hartnäckige Flecken besonders schwer zu entfernen sind, dann könnte es Zeit sein für eine Behandlung zum Schutz.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob der von Ihnen verlegte Naturstein versiegelt werden sollte, können Sie dies überprüfen, indem Sie folgendermaßen vorgehen:
- Nehmen Sie ein weißes Tuch aus Baumwolle zur Hand und machen Sie es nass.
- Legen Sie es für zehn Minuten auf den steinigen Untergrund.
- Nehmen Sie das Tuch herunter und schauen Sie nach, ob Sie Flecken erkennen können. Ist das der Fall, dann sollten Sie eine Natursteinversiegelung durchführen.
Versiegeln oder imprägnieren?
Für die Behandlung der Oberfläche gibt es zwei Varianten: das Imprägnieren und die Versiegelung. Welche Variante gewählt werden sollte, richtet sich unter anderem danach, wo sich der Stein befindet, wie er beansprucht wird und welche Oberfläche er aufweist.
Versiegeln
Dabei handelt es sich um eine Art Schutzfilm, die über den gesamten Stein gezogen wird. Hierdurch wird die Atmungsaktivität offenporiger Steine allerdings deutlich minimiert, was im Außenbereich von Vorteil sein kann. Durch die vollständige Versiegelung kann keinerlei Feuchtigkeit mehr in das Material einziehen und Sie können die Oberfläche, zum Beispiel auch bei einer Küchenarbeitsplatte, problemlos abwischen.
Imprägnieren
Die Imprägnierung verschließt nicht die komplette poröse Oberfläche, sondern sie dringt in die Poren ein und verringert hierdurch die Saugfähigkeit des Materials. Wird Naturstein imprägniert, hat das keinerlei Auswirkungen auf seine Farbe und Struktur. Der Effekt ist jedoch derselbe wie bei einer Versiegelung, denn Schmutz und Feuchtigkeit machen dem Stein von nun an nicht mehr zu schaffen. Die Imprägnierung kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verwendet werden und eignet sich vor allem für Fußböden.
Vorteile und Nachteile
Die Entscheidung, ob Sie Ihren Naturstein versiegeln sollten oder nicht, erfordert eine sorgfältige Abwägung der Vor- und Nachteile. Letztendlich sollte die Entscheidung individuell getroffen werden, abhängig von Faktoren wie dem
Steintyp, der Verwendung und den persönlichen Vorlieben.
Die Vor- und Nachteile der Steinversiegelung im Überblick
Vorteile | Nachteile |
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Naturstein versiegeln oder imprägnieren im Außenbereich – das sollten Sie beachten
Zunächst sollten Sie die Oberfläche einer gründlichen Reinigung mit einem passenden Mittel unterziehen. Natursteine, die sich im Außenbereich befinden, sind ständigen äußeren Einflüssen wie praller Sonne, starkem Regen oder Frost ausgesetzt. Außerdem werden sie in der Regel anders beansprucht als im Innenbereich. So werden Sie beispielsweise auf der Natursteinterrasse eher mit robusten Straßenschuhen unterwegs sein als auf einem Natursteinfußboden in der Küche. Auch, wenn Sie gerne grillen, ist das eine Herausforderung für den Boden – Grillfett und Rotwein sind nur schwer wieder zu entfernen.
Trotzdem empfiehlt sich im Außenbereich eher eine Imprägnierung. Die imprägnierte Fläche hat nämlich den Vorteil, dass die Steine weiterhin rutschfest bleiben, was vor allem im Terrassenbereich und auch um den Pool herum sehr wichtig ist.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Schritt: Sowohl beim Versiegeln als auch bei der Imprägnierung besteht der erste Schritt darin, die zu bearbeitende Fläche gründlich von Staub und Schmutz zu befreien. Dies ist wichtig, da die bestehenden Verschmutzungen andernfalls eingeschlossen werden und damit dauerhaft sichtbar bleiben. Bevor Sie mit den weiteren Schritten fortfahren, sollte die Fläche komplett trocken sein.
- Schritt: Testen Sie die Steinversiegelung an einer unauffälligen Stelle, denn falls Sie das falsche Mittel erwischt haben, haben Sie den Schaden sonst an einer viel größeren Fläche.
- Schritt: Die Versiegelungsarbeiten sollten an trockenen Tagen durchgeführt werden, an denen die Temperaturen bei etwa 20 Grad liegen. Tragen Sie nun die Versiegelung anhand der Anwenderhinweise auf der gewählten Verpackung auf. Alle Pfützen, die sich durch überschüssiges Material bilden, können mit einem trockenen Tuch aufgenommen werden.
- Schritt: Lassen Sie die Versiegelung auf der Steinoberfläche mindestens 24 Stunden vollständig trocknen und entscheiden Sie dann, ob Sie eine zweite Schicht auftragen möchten. Zwingend notwendig ist das in der Regel auch außen nicht.
Was ist bei der anschließenden Pflege zu beachten?
Mit einer Natursteinversiegelung wird es einfacher, das Material zu reinigen und zu pflegen. Im Außenbereich können Sie die Fläche sogar einfach abkehren. Für den Innenbereich empfiehlt sich die regelmäßige Reinigung mit Wasser.
7 Tipps zum Versiegeln von Naturstein
Bei der Versiegelung von Naturstein sollten Sie einige wichtige Regeln beachten, denn diese können das Ergebnis maßgeblich beeinflussen:
- Der Boden muss auf alle Fälle vor der Versiegelung oder Imprägnierung gründlich gereinigt werden, damit später kein Dreck eingeschlossen wird.
- Es ist wichtig, dass der Untergrund, den Sie bearbeiten möchten, vollkommen trocken ist.
- Das Auftragen des Mittels sollte bei Temperaturen zwischen 12 bis 25°C erfolgen, damit das Material ’naturkalt‘ ist. Eine eventuelle Fußbodenheizung sollten Sie früh genug vorher abstellen. Die Luftfeuchtigkeit sollte nicht mehr als 60 Prozent betragen.
- Verwenden Sie ausschließlich ein für Ihren Untergrund geeignetes Mittel.
- Betreten Sie die Fläche nach dem Auftragen des Mittels nicht und lassen Sie sie mindestens 24 Stunden vollständig trocknen.
- Reinigen Sie den behandelten Naturstein niemals mit Hochdruck.
- Wiederholen Sie den Vorgang zum Schutz alle paar Jahre.
Naturstein versiegeln Kosten
Ob Belag beziehungsweise Fliesen für den Außen- oder den Innenbereich: Naturstein ist teuer und sollte daher optimal geschützt werden. Durch das Versiegeln ist dies problemlos möglich. Allerdings ist dieser zusätzliche Arbeitsschritt mit weiteren Kosten verbunden.
Von welchen Faktoren hängen die Kosten ab?
Natursteinart: Jede Art erfordert unterschiedliche Versiegelungsmaterialien und -verfahren, die sich auch auf die Kosten auswirken können.
Flächengröße: Die Gesamtfläche des Bodenbelags, die versiegelt werden soll, beeinflusst die Kosten, weil mehr Arbeitsstunden und natürlich auch mehr Material notwendig sind.
Versiegelungsart: Sie können wählen zwischen Standardversiegelung und einer speziellen Hochleistungsversiegelung – sie sind unterschiedlich teurer.
Vorbereitungsarbeiten für Imprägnierung oder Versiegelung: Muss der Boden oder die Arbeitsplatte gereinigt, geschliffen oder anderweitig vorbereitet werden, können diese zusätzlichen Arbeiten die Kosten erhöhen.
Arbeitsaufwand: Die Arbeitskosten variieren je nach Region und Fachkenntnissen.
Standortbedingungen: Die Kosten, auch fürs Imprägnieren, hängen zusätzlich davon ab, wie zugänglich die Fläche ist, wie der Transport der Materialien stattfindet etc.
Komplexität: Bei unregelmäßigen Formen oder vielen Ecken und Kanten kann sich der Arbeitsaufwand erhöhen und die Kosten steigern.
Qualität des Versiegelungsmaterials: Hochwertige Produkte sind meist teurer, bieten aber besseren Schutz und längere Haltbarkeit.
Die Kosten für ein Versiegelungsmittel liegen pro Liter zwischen 10 und 70 Euro. Entscheiden Sie sich für die Inanspruchnahme eines Experten, kommen dessen Arbeitskosten hinzu. Diese liegen bei rund 60 bis 80 Euro in der Stunde. Für die Versiegelung einer Fläche von 30 Quadratmetern durch einen Profi können Sie mit Kosten zwischen 400 und 500 Euro rechnen.
Welche Verarbeitungsfehler können den Preis nach oben treiben?
- fehlende Vorbereitung
- falsches Mittel
- mangelnde Schutzmaßnahmen bei angrenzenden Flächen
- ungleichmäßige Versiegelung
- überschüssige Versiegelung
- unvollständiges Entfernen von Resten
- unsachgemäße Anwendung
- falsches Versiegelungs- oder Imprägniermittel
Um Verarbeitungsfehler zu vermeiden, ist es ratsam, den Natursteinschutz durch einen Fachbetrieb durchführen zu lassen. Dort kennt man die richtigen Produkte und Techniken, um solche Probleme zu vermeiden und ein optimales Endergebnis zu erzielen.
Fazit
Natursteine haben einen tollen Look, der jedoch durch eindringenden Schmutz und Feuchtigkeit schnell unansehnlich werden kann. Deshalb ist es sinnvoll, den Naturstein sowohl im Innen- als auch im Außenbereich nachträglich zu imprägnieren beziehungsweise zu versiegeln. Wenn Sie Letzteres tun möchten, dann müssen Sie darauf achten, Verarbeitungsfehler zu vermeiden, da sonst das Endergebnis nicht gleichmäßig schön wird.