Ob Badezimmer, Küche oder Terrasse, das Brechen von Fliesen ist besonders ärgerlich. Neben hohen mechanischen Belastungen sind oft falsch verwendete Materialien schuld an den kaputten Fliesen. Natürlich ist es wichtig, die entsprechenden Fliesen nach dem eigenen Geschmack zu erwerben, welche den Ansprüchen des entsprechenden Raumes gerecht werden. Doch mindestens genauso bedeutend ist das Zusammenspiel von Belagmaterial und verarbeiteten Werkstoff. Fliesen oder Platten werden unterschiedlich beansprucht beispielsweise durch Nässe, chemische Stoffe oder auch durch mechanische Einwirkungen. Der Zementmörtel an sich ist eine starre Fugenmasse, welche schnell aushärtet, aber keine Spannungen ausgleicht. Allerdings kann man diesen zementhaltigen Fugenspachtel durch andere Komponenten erweitern wie beispielsweise mit Kunststoff. Diesen Vorgang nennt man Vergütung und als Ergebnis erhalten Sie einen Flexmörtel. Besonders wichtig ist hier das Mischverhältnis. So sind die Flexmörtel meistens in trockener Pulverform erhältlich, welches dann durch die Zugabe von Wasser in ein verarbeitungsfertiges Fugenmaterial verwandelt wird.
Mörtel muss laut der Flexmörtelrichtlinie (DIN EN 12002) eine Festigkeit von mindestens 1,0 Newton pro Quadratmillimeter und eine Verformung von nicht unter 2,5 Millimetern aufweisen. Nur dann können Sie als Flexmörtel bezeichnet und auch genutzt werden. Sie erhalten den Flexmörtel für verschiedene Anforderungen, so gibt es extra Produkte für erhöhte Anforderungen beispielsweise für den Außenbereich.
Flexmörtel – Produkte und Verarbeitung
Der flexible Fugenmörtel wirkt besonders starken Spannungen entgegen, wodurch er in erster Linie bei Außenbereichen, bei Keramikfliesen mit geringer Wassererfassung und bei Platten mit glatten und geschlossenen Rückseiten genutzt wird. Möchten Sie eine bereits verlegte Fläche mit dem neuen Mörtel ausstatten, müssen Sie besonders beim Fugenmasse Entfernen sorgfältig und gewissenhaft arbeiten. Denn Sie können nur bei vollkommen gereinigten Fugen mit der vollen Qualitätsgarantie des Flexmörtels rechnen.
Besonders für Untergründe, auf denen mit entsprechenden Verformungen gerechnet werden muss, sollten Sie bereits beim Verlegen der Fliesen vorbeugen. Hierbei haben Sie zwei Möglichkeiten. Erste Variante ist das Fließbettverfahren, bei dem der Mörtel besonders flüssig ausgegossen wird. Dadurch werden geringe Unebenheiten ausgeglichen und gleichzeitig können keine Hohlräume zwischen Fliese und Untergrund entstehen. Zum anderen können Sie den Flexmörtel aber auch im sogenannten „Buttering-Floating-Verfahren“ verlegen. Hierbei wird sowohl die Fliese als auch der Untergrund mit dem Verbindungsmaterial bestrichen.
Im Online-Fachhandel erhalten Sie eine Reihe von Produkten für unterschiedliche Ansprüche. Die Firma PCI beispielsweise bietet den Flexmörtel PCI ab 30 Euro im 25-Kilogramm-Sack. Den Flexmörtel „PCI Nanolight“ erhalten Sie bereits im praktischen 15-Kilogramm-Sack für günstige 23 Euro. Informieren Sie sich am besten bei Ihrem Fliesenleger, welcher Mörtel zu Ihrem individuellen Belag passt.