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Naturstein

Gestaltungsmöglichkeiten mit Natursteinplatten im Außenbereich

Fliesenleger.net Team
Verfasst von Fliesenleger.net Team
Zuletzt aktualisiert: 08. Oktober 2014
Lesedauer: 6 Minuten

Natursteine sind in verschieden Materialien und mit vielfältigen Maserungen und Farben erhältlich. Ihre Witterungsbeständigkeit und der geringe Pflegeaufwand erklären die vielfältige Verwendung im Außen- und Innenbereich. Welche Gesteinsarten sich für Natursteinplatten im Außenbereich besonders eignen, klärt Fliesenleger.net hier!

Naturstein ist ein Naturprodukt, dessen besondere Eigenschaften durch die Art und Bindung der gesteinsbildenden Mineralien bestimmt wird. Die hervorragenden Eigenschaften des Natursteins sind das ausschlaggebende Argument für die Verwendung als Boden- oder Terrassenbelag und schmückende Fassadenverkleidung. Besonders hoch geschätzt werden Natursteinplatten im Außenbereich wegen ihrer langen Nutzungsdauer, des geringen Reinigungs- und Pflegeaufwandes und der einfachen Entsorgungs- und Recyclingfähigkeit, weil es sich um Naturprodukte handelt, die gerne von Recyclinghöfen verarbeitet werden. Recyclte Natursteine eignen sich hervorragend für Verfüllungen in den Bereichen des Straßen-, Wege und Tiefbaus.

Verlegearten und -bedingungen von Natursteinplatten

Natursteinplatten sind sehr belastbar, wobei vor der Verlegung von größeren Platten geklärt werden muss, wie tragfähig der Untergrund ist. Ein unbehandelter sandiger Untergrund führt beispielsweise zum Versacken der schweren Natursteinplatten. Zum einen besteht die Möglichkeit, quadratische oder rechteckige Natursteinplatten so zu verlegen, dass sie ein regelmäßiges Muster und eine ebene Oberfläche ergeben. Zum anderen kann eine unregelmäßige Verlegung mit bruchstückhafter Anordnung und Fugenmaßen vorgenommen werden, die wie zufällig wirken. Dennoch gelten für die Verlegung folgende Grundsätze:

  • Der Untergrund muss ausreichend tragfähig sein.
  • Die Natursteinplatten sollten gerade im Außenbereich ohne Hohlräume verlegt werden, sonst können leicht Frostschäden aufgrund von gefrierendem Wasser entstehen.
  • Die Fugenbreite sollte ebenfalls nicht mehr als zwei Zentimeter betragen, damit sich keine Wasser in den Fugen sammeln und zu Frostschäden führen kann.

Geeignete Natursteinplatten für den Außenbereich

Während im Hausinneren gerne Natursteinplatten wie Travertin und Kalkstein in mediterranen Sandtönen eingesetzt werden, kommen bei der Terrassen- und Weggestaltung vor allem Platten zum Einsatz, die aus robusteren Materialien, wie Marmor oder Granit, bestehen. Im Inneren müssen die Natursteine jedoch auch nicht wetterfest sein. Die verschiedenen Gesteinsarten, aus denen die Natursteinplatten gefertigt werden, sind aufgrund ihrer Entstehungsart und Eigenschaften nicht gleichermaßen geeignet für den Außenbereich.

Magmatite

Magmatite sind Erstarrungssteine aus ehemals flüssiger Lava. Dazu gehört beispielsweise Granit. Magmatisches Gestein ist deshalb außergewöhnlich dicht und hart und eignet sich besonders für den Einsatz im Außenbereich. Vor allem die hohe Abriebfestigkeit und chemische Resistenz, beispielsweise gegen Tausalze machen es besonders witterungsbeständig. . Granitplatten werden deshalb häufig für stark frequentierte Bodenbeläge eingesetzt, zum Beispiel in Passagen, Bahnhöfen oder auch Flughäfen.

Sedimentgestein

Sedimente stammen aus der jüngeren geologischen Entstehungszeit und haben sich aus Ablagerungen an Land und Wasser gebildet. Sedimentgestein, wie Kalk- und Sandstein, ist deutlich weicher als Magmatit. Diese Natursteinplatten werden vor allem für Fassaden im Außenbereich eingesetzt. Der Einsatz von Kalksteinplatten als Bodenbelag ist wegen der geringen mechanischen und chemischen Resistenz weniger zu empfehlen. Sandsteine weisen hingegen ein breiteres Spektrum bezüglich ihrer Gebrauchseigenschaften auf. Aufgrund der hohen Oberflächenrauigkeit verfügen gebundene Sandsteine über eine hohe Abriebfestigkeit und eignen sich deshalb besonders für Bereiche, die einer höheren Beanspruchung unterliegen, wie beispielsweise Treppenaufgänge. Wenn Sie Natursteinplatten im Garten verlegen lassen, sollten Sie danach darauf achten Moose und Algen möglichst rasch zu entfernen, da sie die Rutschfestigkeit beeinträchtigen. Außerdem können die sauren Abfallprodukte dieser Pflanzen zu einer Lockerung des Gesteins führen.

Metamorphes Gestein

Metamorphes Gestein wie Schiefer oder Marmor ist aus Sedimentgesteinen, die einen Umwandlungsprozess durch intensiven Druck oder großer Hitze durchlaufen haben, entstanden. Schieferplatten verfügen in der Regel über spaltraue Oberflächen. Von allen Gesteinen verfügt Schiefer über die höchsten Biegezugfestigkeitswerte. Dieser Wert gibt an, wie viel Spannung ein Werkstoff bei gleichzeitiger Biegung aufnehmen kann. Die Werte von Schiefergestein liegen im Vergleich zu Granit um das Drei- bis Vierfache höher. Aufgrund dieser Eigenschaft und wegen seines natürlichen Aussehens eignen sich Natursteinplatten aus Schiefer hervorragend für den Außenbereich als Bodenbelag, für Treppenstufen, als Wand- und Fassadenmaterial und zur Dachdeckung.

Beim Einsatz im Außenbereich kann es vorkommen, dass Schiefer im Laufe der Zeit aufhellt. Durch Schieferöle kann die dunkle Farbe jedoch wieder aufgefrischt werden. Mamorplatten haben hingegen meist polierte Oberflächen, um Glanz und eine große Farbintensität zu erzielen und sind dadurch relativ kratzempfindlich. Durch das sogenannte Kristallisationsverfahren ist eine zusätzliche Härtung der Oberfläche möglich. Bodenbeläge, die stärkere Abnutzungserscheinungen zeigen, können jederzeit abgeschliffen und gegebenenfalls neu poliert werden.

Raue Natursteinplatten für den Außenbereich

Die Natursteinplatten sollten Sie nicht nur in Bezug auf ihr Aussehen auswählen, wichtig sind auch andere Eigenschaften, wie die Oberflächenbeschaffenheit. Denn diese Eigenschaft ist bei der Verlegung von Natursteinplatten im Außenbereich nicht zu vernachlässigen, um die Trittsicherheit von Terrassen-, Gehweg- oder Balkonplatten zu gewährleisten. Hier haben sich raue Oberflächen bewährt, die je nach Gesteinsart schon vorhanden oder erst erzeugt werden müssen.

Damit die Investition in den hochwertigen Boden- oder Wandbelag von langer Dauer ist, sollten beim Verlegen der Natursteinplatten unbedingt spezielle Mörtel und Fugenmaterialien verwendet werden, welche an die Eigenschaften des Materials angepasst sind. Eine Besonderheit des Schiefers ist beispielsweise seine natürliche wasserdichte Versiegelung. Diese Eigenschaft wirkt sich auf der sichtbaren Oberfläche positiv gegenüber der Schmutzempfindlichkeit aus, aber dieselbe Eigenschaft kann eben auch zu Haftungsproblemen mit dem Verlegemörtel führen. Aus diesem Grund sollte bei der Verlegung eine Haftbrücke aufgebracht werden. Fachbetriebe beraten Sie gerne über die verschiedenen Möglichkeiten der Oberflächen- und Untergrundbehandlung. Auf unserem Portal finden Sie dazu kompetente Fachleute aus Ihrer Region, die Sie kostenlos und unverbindlich kontaktieren können!

Fazit

Natursteine sind bestens dazu geeignet, um Wege und Plätze zu befestigen und Fassaden dauerhaft zu verkleiden. Der Einsatz von Natursteinplatten im Außenbereich zahlt sich aus, denn Natursteinplatten sind pflegeleicht, belastbar, witterungsbeständig und zudem äußerst langlebig. Vor der Verlegung von Natursteinplatten als Bodenbelag sollte geklärt werden, welcher Belastung sie standhalten müssen und welche Eigenschaften der Untergrund erfüllen muss. Daher sollten Sie Rücksprache mit einem kompetenten Fliesenleger halten und die geeigneten Natursteine gemeinsam mit dem Profi auswählen.

Über unsere*n Autor*in
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