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Barrierefreiheit

Eigenständigkeit bewahren – Badezimmer rollstuhlgerecht gestalten

Fliesenleger.net Team
Verfasst von Fliesenleger.net Team
Zuletzt aktualisiert: 05. November 2019
Lesedauer: 3 Minuten
WC und Dusche sind rollstuhlgerecht zu erreichen. Viel Platz und Haltegriffe ermöglichen eine selbstständige Nutzung. © NancyHugoCKD.com by flickr.com

Ein Badezimmer rollstuhlgerecht gestalten bedeutet, besonders bei der Planung gründlich vorzugehen. Breitere Türen, niedrigere Armaturen und gleichmäßiger Bodenbelag sind nur drei Punkte, die es zu beachten gilt. Was Sie zusätzlich nicht vernachlässigen sollten, finden Sie hier auf Fliesenleger.net!

Behindertengerechtes Badezimmer mit weiß-blauen Fliesen, Haltegriffen neben der Toilette, Notrufleine und wandmontiertem Waschbecken.
WC und Dusche sind rollstuhlgerecht zu erreichen. Viel Platz und Haltegriffe ermöglichen eine selbstständige Nutzung. © Lanz-Andy / pixabay.com

Rollstuhlgerecht bedeutet in erster Linie barrierefrei! Das schließt jegliche Höhenunterschiede, Unebenheiten und rutschige Fliesen aus. Der Rollstuhlfahrer soll in der Lage sein, alle Angelegenheiten im Badezimmer selbstständig und ohne fremde Hilfe bewältigen zu können. Ein gleichmäßiger Untergrund bildet mit die wichtigste Grundlage für einen Rollstuhlfahrer. Fehler beim Verlegen der Fliesen und daraus entstehende Unebenheiten können den Rollstuhlfahrer schnell aus dem Gleichgewicht bringen. Weiterhin sollten die Fliesen so beschaffen sein, dass sie den Rollwiderstand verringern. Darüber hinaus müssen sie auch leicht zu säubern sein und Stabilität für schwerere Rollstuhlarten bieten. Wenn diese Fliesen auch noch gut aussehen sollen, lohnt sich eine persönliche Beratung durch einen Fachmann!

Anforderungen an ein rollstuhlgerechtes Badezimmer

Abgesehen vom Untergrund empfiehlt es sich, wenn das Bad generell mehr Platz bietet, um das ungehinderte Manövrieren mit dem Rollstuhl zu erleichtern. Öffentliche Gebäude müssen hierbei genaue DIN-Normen und Richtlinien einhalten. So muss sowohl das WC als auch die Dusche barrierefrei umgebaut werden. Diese Richtlinien können auch Privatpersonen bei der Planung ihres Badezimmers helfen, um eine grobe Orientierung bei der Gestaltung zu erhalten. So muss beispielsweise die Eingangstür zum Bad mindestens 90 cm breit sein, um Rollstuhlfahrer den Zutritt zu erleichtern.

UNSER TIPP:
Informieren Sie sich vor der Errichtung eines rollstuhlgerechten Badezimmers oder bei einem eventuellen Umbau über die Empfehlungen der DIN-Norm.

Oft hängt die behindertengerechte Gestaltung des Bades vom Grad der Behinderung oder von therapeutischen Vorgaben ab. In der Regel ist Duschen für Rollstuhlfahrer einfacher, aber eine Liegebadewanne kann aus therapeutischen Zwecken ebenfalls sinnvoll sein. Hier besteht die Möglichkeit, die Badewanne mit einer Tür auszustatten oder eine höhenverstellbare Variante einzubauen.

WC und Duschbad rollstuhlgerecht gestalten

Auch bei der Toilette muss auf genügend Bewegungsfreiheit geachtet werden. Weiterhin müssen Länge, Breite und Höhe entsprechend stimmen, sowie geeignete Haltegriffe angebracht werden – die DIN-Vorgaben helfen hierbei. Heutzutage besteht auch die Möglichkeit eine höhenverstellbare Toilette zu installieren, die ihre Höhe bei unterschiedlichen Nutzern mithilfe einer Fernbedienung anpassen lässt. Lesen Sie hier mehr zum Thema!

Der Duschbereich muss ebenfalls gut zu erreichen sein, ohne einen Höhenunterschied überwinden zu müssen. Das hilft, um möglichst nah an den Duschsitz heranzukommen. Der bodengleiche Einstieg in die Dusche bürgt aber auch Gefahren für den Wasserabfluss, denn wo keine Kanten und Höhenunterschiede vorhanden sind, kann das Wasser ungehindert in den Raum fließen. Hier kann der Fliesenleger im Duschbereich die Fliesen mit einer leichten Neigung versehen, sodass das Wasser Richtung Wand in einen vorgesehenen Abfluss gelangt. Neben dem klassischen Klappsitz gibt es auch bewegliche Duschsitze, die auf einer Trägerkonstruktion oder einem Wandschienensystem frei beweglich sind.

Fazit

Die Gestaltung eines rollstuhlgerechten Badezimmers stellt einerseits Anforderungen an das Interieur des Bades wie Dusche, Badewanne, WC oder Waschbecken und andererseits an die Boden- und Fliesengestaltung, die barrierefreie Standards erfüllen müssen. So muss der Übergang von Dusche zu Badezimmer ebenerdig sein und geeignete Wasserabläufe installiert werden. Fliesenleger helfen Ihnen zusätzlich mit rollstuhlgerechten Fliesen bei Ihrer Badezimmergestaltung.

Über unsere*n Autor*in
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Fliesenleger.net ist das Branchenverzeichnis für Fliesenlegerbetriebe. Die Redaktion von Fliesenleger.net erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps rund um die Themen Fliesensanierung, Fliesenuntergrund und Verlegetechnik.