Der Beruf als Fliesenleger zählt nicht nur zu den kreativsten Tätigkeiten im Handwerkerbereich – er ermöglicht es auch, sich in verschiedenen Tätigkeitsbereichen individuell entfalten zu können.
Wer den Kontakt zu Kunden sucht, wird mit der Ausbildung zum Fliesenleger nicht zu kurz kommen: Die persönliche Beratung und gemeinsame Ideenfindung ist genauso wichtig wie die Umsetzung selbst. Die Bezeichnung „Fliesenleger“ bedeutet dabei viel mehr, als es sich am Anfang erahnen lässt. Die offizielle Berufsbezeichnung lautet „ Fliesen-, Platten- und Mosaikleger“. Damit gehört die Gestaltung von eindrucksvollen Bädern, Küchen oder Terrassen mit feinen Mosaikkunstwerken genauso zum Aufgabenbereich eines qualifizierten Fliesenlegers, wie die Arbeit an einem Rohbauprojekt oder die Neugestaltung von Wohnhäusern. Der kreative Teil der Arbeit liegt eindeutig im Kombinieren der Farben zu einem eindrucksvollen Ganzen. Aus diesem Grund wird bei der Gestaltung eines Wohnhauses oder einer ganzen Wohnhausanlage von Bauerunternehmern kaum auf einen gut ausgebildeten Fliesenleger verzichtet. Erst durch ihn und seiner individuellen Farbgebung wird aus einem Gebäude ein Unikat.
Die Ausbildung zum Fliesenleger
Drei Jahre dauert die Ausbildung zum Fliesenleger – bei hohem Leistungseinsatz kann man die Dauer auf zweieinhalb Jahre verkürzen. Schon nach zwei Jahren wird der Abschluss zum Ausbaufachtechniker absolviert. Die Prüfung zum Gesellen erfolgt ein Jahr später.
Die Lernziele der Gesellenprüfung lassen sich in drei Stufen unterteilen:
- Selbstständiges Planen
- Durchführen des Projekts
- Kontrolle der fertigen Arbeit
Das Besondere an der Ausbildung zum Fliesenleger ist, dass es sich um ein sogenanntes „duales Ausbildungssystem“ handelt. Das bedeutet, dass die Ausbildung zum Fliesenleger sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Ausbildungsschwerpunkt beinhaltet. Der theoretische Teil wird im Unterricht der Berufsschule vermittelt. Die Praxis hingegen, welche in handwerklichen Berufen besonders wichtig ist, wird in externen Unternehmen angeboten. Da es in Fliesenlegerfachbetrieben und handwerklichen Firmen allerdings oft sehr hektisch zugehen kann und der Zeit- und Leistungsdruck oft sehr hoch wird, bietet die Ausbildung zum Fliesenleger auch die überbetriebliche Ausbildungsstätte-BGZ an.
Die überbetriebliche Ausbildungsstätte ist eine Berufsschulen interne Werkstatt, in der die angehenden Fliesenleger die richtige Handhabung der Werkzeuge ohne Zeitdruck erlernen können.
Praxisbezug in der Ausbildung
Das Hauptaugenmerk des praktischen Ausbildungsschwerpunktes liegt auf der Arbeit in einem außerschulischen Betrieb, also zum Beispiel in einem Fliesenlegerfachbetrieb. Wie wichtig die praktische Ausbildung ist, lässt sich an den Wochen des praktischen Unterrichts aufzeigen, welche innerhalb des Jahres zu absolvieren sind:
- Im ersten Ausbildungsjahr belauft sich der Praxisbezug auf 17-20 Wochen pro Jahr
- Im zweiten Jahr werden diese auf 11-13 Wochen gekürzt.
- Das dritte Jahr steht im Zeichen der Gesellenprüfung. Hier muss das Gelernte noch einmal wiederholt werden, weswegen sich die praktischen Arbeitsstunden auf nur 4 Wochen belaufen.
Weitere Ausbildungsmöglichkeiten
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung zum Fliesenleger und einer gewissen Berufserfahrung steht es Interessierten frei, sich in diesem Bereich weiter fortzubilden. Angeboten werden Ausbildungen zum Fliesen-, Platten- und Mosaiklegemeister die dazu berechtigen, im administrativen Bereich sowie auch im Qualitätsmanagement tätig zu werden.
Fazit
Zusätzlich wird einem in der überbetrieblichen Ausbildungsstätte der Umgang mit den Werkzeugen ohne Zeitdruck beigebracht. Die Aufträge als Fliesenleger sind vielfältig und reichen vom Verfliesen von Bädern, Küchen oder Terrassen bis hin zum kreativen gestalten von Wohnhausanlagen.