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Estrich

Estrich Trockenzeit

Fliesenleger.net Team
Verfasst von Fliesenleger.net Team
Zuletzt aktualisiert: 08. Juni 2021
Lesedauer: 2 Minuten

Ist der Untergrund im Badezimmer erst einmal für den Fliesenbelag vorbereitet, scheint der unangenehme Teil der Arbeit geschafft. Bei aller Vorfreude aufs Verfliesen sollte die vorgeschriebene Estrich-Trockenzeit allerdings nicht unterschritten werden. Allzu häufig halten gerade Hobbyhandwerker ihren Estrich für begehbar und belagsfertig, obwohl er nur oberflächlich ausgehärtet ist. Wirkliche Gewissheit lässt sich letztlich nur durch eine CM-Messung des Estrichs erlangen, bei der vom Fachmann die Restfeuchte überprüft wird. Dennoch gibt es einige Richtwerte, an die man sich halten kann.

Estrich-Trockenzeit: Zement- und Anhydritestrich

Bei Zement handelt es sich um den „Allrounder“ unter den Untergrund-Materialien. Sogenannte „Fließestriche“ nehmen nahezu kein Wasser auf und eignen sich deshalb vorzüglich für schwierige Bereiche wie Bad oder Pool. Auch als Estriche für Fußbodenheizungen werden Zementgemische gerne verwendet. Ein großer Nachteil ist jedoch die außergewöhnlich lange Estrich-Trockenzeit! Hier machen auch qualitativ hochwertige Produkte der Firma Knauf keine Ausnahme. Zunächst müssen sie drei Tage lang vor Austrocknung und sieben weitere Tage vor Luftzug, Nässe und Hitze geschützt werden. Erst nach gut 36 Stunden sollte man die Fläche betreten. Einige Stunden später kann man den Estrich schleifen, falls dies aufgrund von Unebenheiten nötig sein sollte.

Wesentlich kürzer ist die Trocknungszeit bei Estrichen aus Anhydrit (neuer Begriff: Calziumsulfatestrich). Diese werden für Nassbereiche jedoch nur in Ausnahmefällen genutzt, denn das Material zieht Wasser an. Bei unsachgemäßer Ausführung und überdurchschnittlicher Luftfeuchtigkeit beginnt es, sich zu verfärben, aufzuquellen und zu schimmeln. Spätestens dann ist es unmöglich, den Estrich zu trocknen. Über den Einsatz von Anhydrit sollte man sich deshalb besser vom Fliesenleger beraten lassen.

Estrich-Trockenzeit: bei Trockenestrichen ohne

Eine dritte Variante sind Trockenestriche. Wie ihr Name bereits verrät, benötigen die Estriche keine Trocknungszeit. Anstelle eines flüssigen Stoffgemischs werden Holzspanplatten mit einem dünnen Überzug aus Gips oder Beton verbaut. Fließspachtel, der zusätzlich erworben werden sollten, stellt sicher, dass Ungleichmäßigkeiten der Platten das Bild des späteren Belages nicht stören. Er fällt jedoch für die Estrich-Trockenzeit kaum ins Gewicht. Großer Beliebtheit erfreuen sich die Bauplatten von Fermacell mit Stück-Preisen von 10 bis 21 Euro. Sie können in jedem Baumarkt oder bequem und günstig im Internet-Handel erworben werden.

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