Auch wenn die Verlegung von Bodenfliesen auf den ersten Blick einfacher aussieht als die von Wandfliesen, kann es sich vor allem für einen Laien als problematisch erweisen. Denn es müssen einige Dinge beachtet werden. Ganz wichtig dabei sind: eine gute Vorbereitung und Symmetrie. Wie Sie den Untergrund vorbereiten, welche Vorarbeiten notwendig sind und an welcher Stelle Sie am besten mit dem Verlegen beginnen, darauf gehen wir nachfolgend ein – inklusive einer kurzen Anleitung. Außerdem erfahren Sie, wie teuer es ist, Bodenfliesen verlegen zu lassen.
Alles auf einen Blick:
- Der erste Schritt beim Bodenfliesenverlegen besteht darin, den Untergrund sauber vorzubereiten und größere Unebenheiten auszugleichen.
- Durch das Auftragen eines Tiefengrundes erhält der Fliesenkleber eine bessere Haftung.
- Suchen Sie Bodenfliesen mit einer passenden Abriebklasse und der entsprechenden Rutschhemmung aus. Und denken Sie beim Kauf daran, dass Sie eine Reserve an Fliesen benötigen.
- Saugender Untergrund wie Zement erfordert eine Grundierung. Das steigert zwar die Materialkosten, sorgt aber für eine gute Haftung, wenn Sie die Fliesen verlegen.
- Der erste Schritt bei der Verlegung: die Mitte finden, um von da aus zu starten.
- Der rechte Winkel spielt bei der Fliesenverlegung eine große Rolle. Nur wenige Verlegemuster erfordern etwas anderes – ein Verlegeplan ist daher wichtig.
Vorarbeiten
Zu den wichtigsten Schritten bei der Verlegung von Fliesen, egal, ob Boden- oder Wandfliesen, gehört die Vorbereitung. Diese besteht aus
- einer ausführlichen Planung,
- der Entfernung des alten Belags,
- der Besorgung der notwendigen Materialien,
- der Bereitstellung des richtigen Werkzeugs sowie
- der Bearbeitung des Untergrundes.
Wie viele Fliesen brauche ich für den Bodenbelag?
Im Gegensatz zu Wandfliesen können Sie die Bodenfläche relativ einfach berechnen, da Sie Türen und Fenster nicht aussparen müssen. Sie brauchen die Fläche also nur Länge mal Breite auszumessen, um zu wissen, wie viele qm Sie verlegen müssen. Allerdings sollten Sie nicht zu knapp kalkulieren. Denn durch Bruch oder Verschnitt braucht man immer mehr als eigentlich gedacht. Auch für eine spätere Reserve ist es wichtig, gleich mehr Fliesen zu kaufen. 5 bis 10 Prozent mehr sollten Sie schon einplanen. Und nicht vergessen: auf Abriebklasse und Rutschhemmung achten.
Welche Materialien benötige ich zum Verlegen der Bodenfliesen?
- Bodenfliesen
- Tiefengrund (Achten Sie auf die passenden Produkte für die jeweilige Oberfläche)
- Fliesenkleber (Achtung: Sie benötigen einen Flexkleber)
- Fugenmörtel (Flex-Mörtel)
- Spachtelmasse, die selbst verläuft
- Silikon
- Fugen-Randschnur
- Abschlussleisten für die Fliesen
Welche Werkzeuge benötige ich zum Verlegen der Bodenfliesen?
- Wasserwaage
- Rolle zum Grundieren
- Eimer für den Mörtel
- Zollstock
- Teleskopstange zur Verlängerung
- Fliesenkreuze
- Hartschaumplatte
- Staubsauger und Besen
- Wendelrührer
- Japansäge
- Zahntraufel
- Fliesenwaschset
- Kelle
- Stechbeitel
- Cuttermesser
- Rührwerk
- Winkelschleifer
- Kartuschenpresse
- Fliesenschneider
- Fliesenkeile
- Traufel
- Papageienzange
- Richtlatte
Bodenfliesen legen: So bereiten Sie den Untergrund vor [inklusive Anleitung]
In unserer Anleitung zeigen wir Ihnen Schritt-für-Schritt, wie Sie vorgehen sollten beziehungsweise wie auch Fliesenleger vorgehen.
1. Beseitigung des alten Bodenbelages
Das Beseitigen des alten Bodenbelages ist der erste Schritt. Wie Sie den Bodenbelag entfernen müssen, richtet sich nach dessen Art. Laminat, Linoleum und Teppichböden lassen sich recht einfach ablösen. Sie werden herausgenommen und anschließend entfernen Sie alle Klebereste am besten mit einem Spachtel. Sie können dafür auch einen Kleberentferner nehmen.
Um alte Fliesen zu entfernen, verwenden Sie am besten Hammer und Meißel. Sie können auch einen Elektrohammer verwenden. Zu beachten ist, dass Sie vorsichtig sind, damit Sie den Untergrund nicht zu sehr durchlöchern.

Alternativ können alte Fliesen auch relativ leicht überfliest werden. In diesem Fall fahren Sie mit den folgenden Schritten fort.
2. Ausgleichen von Unebenheiten
Gleichen Sie alle Unebenheiten aus. Das bedeutet, dass Klebereste entfernt werden und Löcher geschlossen werden müssen. Da Sie beim Fliesen ohnehin Fliesenkleber verwenden, der auch eine ausgleichende Wirkung erzielt, müssen Sie nicht allzu genau vorgehen.
Wichtig ist allerdings, dass der Untergrund optimal gereinigt, also von Staub- und Schmutzresten befreit wird, denn auf schwierigen Untergründen verlegte Fliesen können brechen. Vor allem bei großen Fliesen besteht diese Gefahr.
Je nach Untergrund müssen Sie unterschiedlich vorgehen:
- Holz: Holz arbeitet, daher ist das ein besonders schwieriger Untergrund für Fliesen. Schleifen Sie das Holz an und achten Sie darauf, dass es am Ende eben ist, befestigen Sie lose Stellen und dichten Sie Fugen gründlich ab.
- Keramik: Der Untergrund muss unbedingt gut gereinigt werden, damit er staub- und fettfrei ist. Nur so haften die neuen Fliesen optimal. Professionelle Fliesenleger achten auch darauf, dass eventuelle Schäden ausgebessert werden. Am Schluss muss auch hier eine ebene Fläche entstehen.
- Zement: Schleifen Sie den Boden glatt und bürsten Sie ihn mit einer nassen Drahtbürste ab. Kommen die Fliesen auf frischen Zement, lassen Sie diesen unbedingt gut durchtrocknen.
3. Auftragen des Tiefengrundes
Danach verstreichen Sie einen Tiefen- bzw. Haftgrund. So optimieren Sie die Haftung des Fliesenklebers. Achten sie darauf, nur vollständig trockene Untergründe zu grundieren. Die Grundierung ist eine Feuchtigkeitssperre – Sie müssen hier je nach Untergrund die richtige wählen.
4. Auftragen der Ausgleichsmasse
Sie können jetzt, außer bei Keramik auf Keramik, selbstverlaufenden Estrich oder entsprechende Spachtelmasse in etwa einem Zentimeter Höhe auftragen. So schaffen Sie eine glatte Oberfläche für die weitere Arbeit. Bei Holzboden können Sie auch mit OSB-Platten arbeiten.
Bodenfliesen verlegen – so geht’s
Über das Verlegemuster sollten Sie sich bereits beim Kauf der Fliesen Gedanken gemacht haben. Wie das Muster verlegt wird, ist Geschmackssache. Genau wie die Fliesen selbst. Allerdings: Für manche Varianten benötigt man deutlich mehr handwerkliches Geschick als für andere – das sollten Sie bei der Auswahl bedenken.
Wo beginnt man beim Verlegen der einzelnen Fliesen?
Zunächst gilt: Erst die Wandfliesen, dann der Boden. Grundsätzlich sollten Sie mit der Verlegung in der Mitte des Zimmers beginnen – und vorher unbedingt einen Verlegeplan erstellen. Dies klingt komplizierter als es ist und erspart Ihnen später Ärger. Am besten markieren Sie sich die Mitte, indem Sie von den Ecken aus Diagonale auf dem Boden anzeichnen. Diese überschneiden sich am Mittelpunkt. Sie können als Orientierung auch ein Fadenkreuz verwenden. Beim Fliesenlegen muss sehr genau gearbeitet werden, denn jeder kleine Fehler fällt später extrem auf. Achten Sie also unbedingt auf den vorher gewählten Winkel und überprüfen Sie diesen während der Arbeit lieber einmal zu oft als zu wenig.
Bei sehr komplizierten Mustern kann es sein, dass an einer anderen Stelle des Raumes begonnen werden muss – am besten ziehen Sie dann einen Fliesenleger hinzu, damit das Endergebnis auch wirklich so wird, wie Sie es sich vorgestellt haben.
Bodenfliesen verlegen – eine Anleitung Schritt-für-Schritt
1. Fliesenkleber auftragen
Bereiten Sie den Fliesenkleber vor. Diesen müssen Sie gegebenenfalls anrühren, wenn Sie keinen bereits gemischten Fertigkleber verwenden. Tragen Sie mit einem Zahnspachtel eine dicke Schicht des Fliesenklebers auf. Diese lassen Sie kurz antrocknen, bis sich eine Art Hautschicht bildet. Sie sollten jedoch nicht auf einmal zu viel der Fläche mit dem Kleber einstreichen, denn dieser trocknet sehr schnell und kann später nicht mehr verarbeitet werden.

2. Fliesen legen
Legen Sie nun die Fliese in den Kleber und richten Sie diese mit der Wasserwaage aus. Es ist wichtig, dass die Fliese nach allen Seiten in Waage liegt, damit es später keine unschönen Stolperstellen gibt.
Um die nächste Fliese in der ersten Reihe anzulegen, verwenden Sie am besten ein Fugenkreuz oder einen anderen Abstandhalter, beispielsweise einen Fugengummi. Dieser garantiert, dass dieselbe Fugenbreite und ein einheitlicher Fugenverlauf nach jeder Fliesenreihe entstehen.

3. Randfliesen verarbeiten
Haben Sie alle Fliesen verlegt, werden Sie bemerken, dass die Fliesen, die an die Wände und andere Übergänge anschließen, eventuell zugeschnitten werden müssen, weil sie keine ganze Fliese mehr verlegen können. Legen Sie die jeweilige Fliese im gewünschten Bereich an die Wand an. Nun können Sie anzeichnen, wie die Fliese eingekürzt bzw. geschnitten werden muss. Hierzu verwenden Sie einen Fliesenschneider, den es als manuelle und als elektrische Variante gibt und den Sie sich auch im Baumarkt leihen können.
Müssen Sie ein Loch in die Fliese schneiden, weil beispielsweise ein Rohr eingepasst werden muss, können Sie eine Fliesenlochzange oder Papageienzange verwenden.
4. Fliesen verfugen
Im nächsten Schritt müssen Sie die Bodenfliesen verfugen. Allerdings erledigen Sie dies erst, wenn der Fliesenkleber komplett getrocknet ist. Wie lange die Trockenzeit ist, richtet sich nach dem verwendeten Produkt bzw. Material. Orientieren Sie sich am besten an den Herstellerangaben, die Sie auf der Verpackung des Produkts finden.
Rühren Sie den Fugenmörtel an und tragen Sie ihn auf, wie auf der Packung angegeben.
Abschließend reinigen Sie den keramischen Bodenbelag und eventuell auch die angrenzende Wand, um den gröbsten Schmutz zu entfernen. Die letzte gründliche Reinigung der gefliesten Fläche erfolgt jedoch erst, wenn der Fugenmörtel vollständig getrocknet ist. Sie dafür können einen Kleber- oder Zementschleierentferner verwenden.

Welche Kosten entstehen bei der Verlegung von Fliesen am Boden?
Die Größe des Raumes sowie das gewünschte Verlegemuster können den Preis Ihres neuen Bodenbelags erheblich beeinflussen und sind daher nicht zu unterschätzen. Bei der Wahl besonders hochwertiger Fliesen kann es schnell teuer werden. Genau wie ein kompliziert geschnittener Raum deutlich höhere Kosten verursachen kann. Aber es geht auch andersherum: Wenn Sie sich nach einem günstigen Angebot umsehen, können Sie sehr schöne Fliesen bereits für wenige Euro bekommen.
Was kostet es, Bodenfliesen zu verlegen?
Beim Preis spielt natürlich auch beim Selbstverlegen die Fliese an sich eine Rolle. Die Spannbreite hier liegt zwischen zehn und 150 Euro pro Stück – wenn Sie besonders ausgefallene oder hochwertige Fliesen verarbeiten möchten. Hinzu kommen die Materialkosten, wenn Sie die Arbeit selbst ausführen.
Was kostet die Verlegung durch Fliesenleger?
Selbstverständlich müssen Sie die Bodenfliesen nicht selbst verlegen, sondern können auch Fliesenleger beauftragen. Die Verlegung selbst kostet in der Regel zwischen 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter. Es gibt jedoch auch Bodenleger, die einen Festpreis kalkulieren. Am besten holen Sie sich im Vorfeld ein entsprechendes Angebot ein. Und wundern Sie sich nicht: Die Kosten können ziemlich variieren – je nachdem, ob Sie in einem Zentrum oder in ländlichen Gebieten wohnen.
Im Einzelnen können Handwerker unter anderem die folgenden Kosten berechnen:
- Anfahrt
Der Preis berechnet sich nach der Strecke - Entfernen alter Fliesen
ca. 20 Euro pro Quadratmeter - Spachteln und Grundierung
ca. 5 Euro pro Quadratmeter - Bodenfliesen verlegen
ca. 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter - Fliesen zuschneiden
ca. 5 bis 10 Euro pro Quadratmeter - Anbringen von Leisten
ca. 5 Euro pro Meter - Ziehen der Silikonfugen
ca. 2 Euro pro laufendem Meter
Besonders schwierige Bereiche, wie zum Beispiel ein Raum mit vielen Nischen oder Treppen, benötigen deutlich mehr Zeit. Hier sollten Sie darauf achten, dass Sie am besten einen Pauschalpreis vereinbaren. Günstiger wird es auch, wenn Sie mehrere Räume gleichzeitig fliesen lassen oder sich mit Nachbarn zusammentun – hier lässt sich oft ein besseres Angebot aushandeln. So profitieren beide Seiten.
Fazit
Die Fliesenverlegung am Boden gelingt mit ein wenig handwerklichem Geschick, einer guten Anleitung und dem richtigen Material auch dem Laien. Allerdings sollten Sie, wenn Sie keine Ideen oder keine Zeit haben, besser einen Fliesenleger beauftragen, denn dieser garantiert Ihnen ein ansprechendes Ergebnis. Gleiches gilt, wenn Sie sich für ein Mosaik oder XXL-Fliesen entscheiden – dafür braucht es nämlich Erfahrung. Für das Verlegen der Bodenfliesen ist es besonders wichtig, den Untergrund optimal vorzubereiten und die Fliesen später fachmännisch zu verfugen.