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Fliesenpflege und -sanierung

Terrassenplatten versiegeln: Schutz vor Witterung und Schmutz

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 25. Juli 2023
Lesedauer: 11 Minuten
© PaulMaguire / istockphoto.com

Terrassenplatten aus Beton oder Naturstein sind eine beliebte Wahl für die Gestaltung von Terrassen, Gartenwegen und anderen Außenbereichen. Um ihre Schönheit und Haltbarkeit zu erhalten, ist es wichtig, sie vor den Auswirkungen von Witterungseinflüssen, Verschmutzungen und Feuchtigkeit zu schützen. Das Versiegeln stellt eine bewährte Methode dar, um Ihren Bodenbelag aus Naturstein vor möglichen Schäden zu bewahren.

Alles auf einen Blick:

  • Beim Versiegeln einer Terrasse wird eine Schutzbarriere auf den Bodenplatten geschaffen, die das Eindringen von Feuchtigkeit, Schmutz und anderen Umwelteinflüssen effektiv verhindert.
  • Die Versiegelung eignet sich unter anderem für Naturstein oder Betonfliesen.
  • Es ist wichtig, den Boden gründlich zu reinigen, um ein ebenmäßiges und sauberes Ergebnis zu erzielen.
  • Alternativ können Sie die Natursteinplatten Ihrer Terrasse auch imprägnieren.

Was bedeutet Versiegelung von Terrassenplatten?

Natursteinplatten sind beliebte Materialien für die Terrassengestaltung, besonders für mediterrane Terrassen eignen sie sich gut. Lassen Sie Ihre Terrasse mit Platten aus Beton oder Naturstein verlegen, dann ist es wie bei einem Holzboden wichtig, die Oberfläche effektiv zu schützen. Steinmaterial besitzt Poren, wodurch die Gefahr von eindringendem Wasser sowie aufsteigender Feuchtigkeit besteht. Das kann mit der Zeit die Tragfähigkeit der Platten schwächen und die Haltbarkeit verkürzen. Das Versiegeln von Terrassenplatten ist eine verlässliche Methode, um für einen anhaltenden Schutz zu sorgen. Hierbei wird die poröse Oberfläche mit einem geeigneten Mittel behandelt, wodurch Feuchtigkeitsschäden verhindert werden. Es entsteht sozusagen eine Schutzbarriere oder eine Art Abdichtung.

Warum sollte ich meine Terrassenplatten versiegeln?

Versiegelte Terrassenplatten sind deutlich weniger angreifbar und können Wind und Wetter besser standhalten. Die Platten sind nicht nur resistenter gegen Feuchtigkeitsschäden, sondern weisen auch Schmutz ohne Probleme ab. Durch die verschlossene Oberfläche können sich hartnäckige Verschmutzungen nämlich nicht mehr in den Poren absetzen und die Reinigung gestaltet sich besonders einfach. In der Regel reicht bei groben Verschmutzungen ein Abkehren mit dem Besen aus. Eine Steinversiegelung ist auch vorteilhaft für die Gesamtoptik, da Verfärbungen durch UV-Strahlen dann keine Gefahr mehr darstellen. Ganz im Gegenteil: Durch die Oberflächenbehandlung erhalten die Platten obendrein einen schönen Glanz.

Terrassenplatten versiegeln – Vorteile auf einen Blick

  • optimale Schutzbarriere durch aufgezogene Schicht
  • verringertes Risiko von Feuchtigkeitsschäden
  • Schmutz, Wasser und andere Umwelteinflüsse prallen ab
  • Vorbeugung von Verfärbung
  • die Platten erhalten einen schönen Glanz
  • die spätere Reinigung gestaltet sich leichter

Terrassenplatten versiegeln [Schritt-für-Schritt-Anleitung]

Bevor Sie das Versiegelungsmittel auftragen, müssen Sie noch ein paar Vorbereitungen treffen. So ist es zum Beispiel wichtig, das passende Mittel für den jeweiligen Stein zu nutzen. Zudem sollten Sie sich auch über alternative Oberflächenbehandlungen informieren.

Welches Werkzeug brauche ich?

  • Reinigungsmittel und PutzutensilienHochdruckreiniger mit drehendem Bürstenaufsatz
  • Farbwalze und/oder Drucksprüher
  • Farbwanne
  • Schutzhandschuhe und Schutzkleidung
  • geeignetes Versiegelungsmittel
  • Abdeckplanen
  • Fugenkratzer (bei Bedarf)

Terrassenplatten versiegeln – so geht’s:

Schritt 1: Terrasse reinigen

Um optimal und ungestört arbeiten zu können, sollten Sie sämtliche Möbel und andere Gegenstände von Ihrer Terrasse räumen. Wenn möglich, sollten Sie auch fest verbaute Teile, wie zum Beispiel das Geländer, abschrauben oder sorgfältig abdecken. Ist die Terrassenfläche freigeräumt, geht es an die Reinigung der Platten. Zupfen Sie das Unkraut und anderen Grünbelag, der zwischen den Steinplatten wächst und kehren Sie den groben, losen Schmutz mit dem Besen von der Fläche. Im nächsten Schritt reinigen Sie die Steine mit einem Schrubber oder am besten mit einem Hochdruckreiniger, um so auch hartnäckige Flecken und andere Verschmutzungen zu entfernen. Reinigen Sie den Terrassenboden mit einem Hochdruckreiniger, sollten Sie für eine schonende Reinigung einen drehenden Bürstenaufsatz benutzen. So vermeiden Sie es, den Boden zu beschädigen. Lassen Sie die Natursteinplatten bis zum nächsten Tag vollständig trocknen.

Handwerker reinigt Terrassenplatten aus Naturstein mit einem Hochdruckreiniger
Ein Hochdruckreiniger mit einer Drehbürste ist das beste Werkzeug, um die Terrassenfläche gründlich zu reinigen © Imagesines / istockphoto.com
TIPP:
Zum Reinigen von hartnaeckigen Verschmutzungen wird oft gleich zu chemischen Reinigungsmittel gegriffen. Der Umwelt zuliebe sollten Sie versuchen, darauf zu verzichten und auf genauso effektive Hausmittel – wie Soda, Natron oder Speisestaerke – zurueckzugreifen.

Schritt 2: Terrasse versiegeln

Ist der Boden einmal versiegelt, sollten Sie diese Stelle nicht mehr betreten, bis alles getrocknet ist. Machen Sie sich daher zuerst einen Plan, wo Sie am besten beginnen. Für das Auftragen können Sie eine herkömmliche Malerwalze oder einen Drucksprüher verwenden. Der Drucksprüher hat den Vorteil, dass Sie sich nicht stark vorbeugen müssen. Achten Sie darauf, das Versiegelungsmittel gleichmäßig zu verteilen. Überschuss können Sie mit einem Tuch aufnehmen und auf die Fläche geben.

Mittel zur Versiegelung der Terrasse wird mit einer Malerrolle auf Terrassensteinboden aufgetragen
Die Versiegelung können Sie mit einer Walze gleichmäßig auf dem Boden verteilen © Rattankun Thongbun / istockphoto.com

Schritt 3: Versiegelung trocknen lassen

Die Platten benötigen nun bis zu 24 Stunden, um zu trocknen. Erst dann können Sie alle Abdeckplanen entfernen und die Terrasse wieder einrichten. Wie häufig die Platten nachversiegelt werden sollten, kann nicht pauschal beantwortet werden. Hinweise hierzu ergeben sich jedoch aus den Herstellerangaben des jeweiligen Produkts.

Ein Steinboden im Garten auf dem eine Versiegelung in der Sonne trocknet
Nach dem Auftragen der Schutzschicht müssen Sie bis zu 24 Stunden warten, bevor Sie Ihre Terrasse wieder betreten können © fotolism_thai / istockphoto.com

Muss ich die Fugen der Terrassenplatten versiegeln?

Wenn Sie Ihren Terrassenbelag aus Naturstein versiegeln, verteilt sich das Mittel automatisch auch in die Fugen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Fugen separat zu behandeln. Nehmen wir an, Sie verlegen Ihren Terrassenboden, verlegen und verfugen dabei bereits behandelte Steinplatten und möchten nur die Fugen abdichten. Natürlich können Sie das auch bei bereits bestehenden Plattenfugen durchführen. Sobald die Fugen von Schmutz befreit sind, können Sie sie mit sauberem Sand auffüllen. Je nach Breite der Fugen sollten Sie die passende Sandkörnung auswählen. Danach behandeln Sie die mit Sand gefüllten Fugen mit einem geeigneten Fugenfestiger. Versiegelte Fugen haben den Vorteil, dass Unkraut in Zukunft nicht mehr wächst. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, einfach Fugenmörtel zu verwenden, um die Fugen fachgerecht zu verfugen.

Was sollten Sie bei der Terrassenversiegelung vermeiden?

Für eine lückenlose Schutzschicht müssen Sie ein paar Dinge beachten. Beginnen Sie nicht einfach damit, das Versiegelungsmittel auf den Boden aufzutragen. Um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erhalten, ist es wichtig, Ihren Terrassenboden zuerst gründlich zu reinigen. Hierfür verwenden Sie am besten einen Hochdruckreiniger. Zudem sollten Sie darauf achten, das passende Versiegelungsmittel für das Bodenmaterial auswählen. Gehen Sie nicht zu großzügig mit dem Mittel um und tragen Sie nicht zu viel auf. Lassen Sie der Versiegelung ausreichend Zeit zum Trocknen, bevor Sie Ihre Terrasse wieder betreten. Zusammengefasst sollten Sie folgende Fehler vermeiden:

  • unsorgfältige Reinigung ungeeignetes
  • Versiegelungsmittel nutzen
  • falsche Dosierung des Versiegelungsmittel
  • nicht ausreichend trocknen lassen

Halten Sie sich für die richtige Ausführung an die Herstellerangaben. Sie können sich auch an einen Fachbetrieb wenden, der Ihnen garantiert ein makelloses Endergebnis liefert.

TIPP:
Glasierte Fliesen sowie polierte oder bereits behandelte Natursteinplatten eignen sich nicht zum Abdichten. Prüfen Sie bereits beim Kauf Ihrer Platten, ob diese möglicherweise bereits durch den Hersteller versiegelt wurden, denn in diesem Fall müssen Sie nicht noch zusätzlich eine Versiegelung auftragen.

Terrassenplatten: Versiegelung vs. Imprägnierung

Es gibt zwei verschiedene Methoden, um einen dauerhaften Schutz für Ihren Terrassenboden aus Naturstein zu schaffen. Neben der Versiegelung gibt es nämlich noch die Imprägnierung.

Was ist der Unterschied zwischen Versiegeln und Imprägnieren?

Eine Alternative, Ihre Steinplatten effektiv vor Witterungseinflüssen und eindringender Feuchtigkeit zu schützen, ist das Imprägnieren. Bei der Versiegelung legt sich eine Schutzschicht über die Steinfläche und verleiht dem Boden zusätzlich einen gewissen Glanz. Imprägnieren Sie den Terrassenbelag aus Naturstein, dann bildet sich keine Schicht, sondern die Imprägnierung dringt in die Steinporen ein und verengt sie. Dadurch, dass sich das Mittel nicht absetzt, verändert sich die Optik Ihrer Terrassenplatten nicht. Durch imprägniertes Material kann zudem Wasserdampf noch durchdringen.

ImprägnierungVersiegelung
Was passiert mit der Oberfläche?dringt in den Stein einbildet eine schützende Schicht auf der Oberfläche des Steins
DiffusionsfähigkeitWasserdampf kann hindurchziehenWasserdampf kann nicht hindurchziehen
Wie lange wirkt das Mittel?langanhaltende Schutzschicht, kann aber immer wieder wiederholt werdenabhängig vom Standort, muss nach ein paar Jahren nachversiegelt werden
Wird die Optik beeinflusst?keine sichtbaren VeränderungenFarbe wird intensiviert und es entsteht ein Glanz
Was kostet das Mittel?5 – 20 Euro pro Literab ca. 15 Euro pro Liter

Ob die Imprägnierung oder doch die Versiegelung der richtige Schutz für Ihren Terrassenboden ist, hängt von dem Steinmaterial ab und der Beschaffenheit des Fundaments. Sind Sie sich unsicher, dann wenden Sie sich am besten an einen Profi. Der kann Sie bei der Entscheidung und auch Ausführung am besten unterstützen.

Welche Arten von Versiegelungsmitteln gibt es?

Welches Mittel sich am besten eignet, hängt unter anderem davon ab, ob Sie den Bodenbelag versiegeln oder imprägnieren möchten. Auch das Steinmaterial spielt eine Rolle bei der Auswahl. Für Betonplatten ist oft Epoxidharz die erste Wahl und bietet eine optimale und langanhaltende Schutzschicht. Es gibt eine Reihe von Herstellern, die effektive Schutzmittel bieten, wie zum Beispiel:

  • Mellerud Stein Versiegelung: eignet sich für sämtliche Arten von Steinplatten, optimaler Schutz vor Feuchtigkeit und Verunreinigung
  • Nanoprotect Steinimprägnierung: wasserbasierte Imprägnierung für Sandstein, Beton, Pflasterstein, Klinker, Travertin
  • MEM Steinimprägnierung: Schutzmittel für saugfähigen Untergrund wie Waschbeton, Betonpflaster, Stein und Klinker

Lassen Sie sich im Fachmarkt oder von einem professionellen Fliesenleger beraten, welches Mittel sich speziell für Ihren Steinboden am besten eignet.

Wann sollten Terrassenplatten versiegelt und wann imprägniert werden?

Welches Schmutzmittel sich am besten eignet, ist unter anderem abhängig von dem gewünschten Schutzumfang und dem Steinmaterial. Eine Versiegelung ist dann sinnvoll, wenn Sie erreichen wollen, dass die Platten sauber bleiben und ein glänzendes Finish bekommen. Hierbei müssen Sie bedanken, dass jede Versiegelung der Oberfläche dafür sorgen kann, dass Verfärbungen entstehen können. Dies liegt daran, dass Wasserdampf nicht optimal abgeleitet werden kann. Eine Imprägnierung ist im Gegensatz dazu um einiges diffusionsfähiger. Möchten Sie einen natürlichen Look beibehalten, sollten Sie die Natursteinplatten imprägnieren.

Wie reinige und pflege ich meine versiegelten Terrassenplatten?

Trotz Schutzschicht ist es wichtig, Ihren Terrassenboden sauber zu halten. Dank des Schutzmittels gestaltet sich das Reinigen um einiges schneller und einfacher. Reinigen Sie die versiegelte oder imprägnierte Fläche regelmäßig und nutzen Sie hierbei ein schonendes Reinigungsmittel. Aggressive, chemische Mittel können die Schutzschicht nämlich beschädigen und sind zudem schlecht für die Umwelt. Es ist empfehlenswert, Ihre Terrassenmöbel auf einen Outdoorteppich zu stellen oder Möbelgleiter zu nutzen, damit der versiegelte Terrassenboden nicht verkratzt.

Terrassenversiegelung: Kosten

Die Kosten einer Natursteinversiegelung richten sich in erster Linie nach dem verwendeten Mittel sowie der benötigten Menge und danach, ob beispielsweise spezielle Tools wie ein Hochdruckreiniger benötigt werden. Wenden Sie sich an einen Fachbetrieb, dann kommen zusätzliche Arbeitskosten hinzu.

Terrassenplatten selbst versiegeln oder einen Experten beauftragen?

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, die Platten selbst zu behandeln. Vorkenntnisse sind hierfür in der Regel nicht notwendig. Allerdings kann es einige Vorteile haben, wenn Sie die Arbeit einem Profi überlassen. Vor allem, wenn Sie nicht sicher sind, welches Mittel sich für Ihre Natursteinterrasse eignet oder ob, anstatt den Belag zu versiegeln, Sie ihn doch lieber imprägnieren sollten. Auch die Reinigungsarbeit kann mit einem großen Arbeits- und Zeitaufwand verbunden sein. Ein kompetenter Fliesenleger kann Sie mit seiner Expertise individuell beraten. Die Arbeit mit einem Profi garantiert Ihnen zudem ein makelloses Ergebnis.

Vorteile, wenn Sie einen Experten beauftragen:

  • individuelle Beratung
  • Fliesenleger verfügt über alle notwendigen Mittel und Werkzeuge
  • schnelles und gleichmäßiges Ergebnis
  • Zeitersparnis Ihrerseits.

Was kostet eine Versiegelung von Terrassenplatten?

Grundsätzlich liegt der Preis für eine professionelle Versiegelung zwischen 10 und 15 Euro pro Quadratmeter. Für eine gründliche Reinigung müssen Sie mit Kosten zwischen 5 bis 20 Euro pro Quadratmeter rechnen, abhängig vom Grad der Verschmutzung.

Planen Sie die Arbeit selbst durchzuführen, müssen Sie für ein Versiegelungsmittel im Schnitt 15 Euro pro Liter zahlen. Die Kosten für eine Imprägnierung liegen meistens höher. Vergleichen Sie die verschiedenen Anbieter und Mittel, die für Ihre Steinfliesen infrage kommen. Falls Sie keinen Hochdruckreiniger besitzen, können zusätzliche Mietkosten anfallen.



Fazit

Steinmaterial besitzt eine poröse Oberfläche, durch die Wasser und Schmutz ungehindert eindringen kann und das Material mit der Zeit schwächt. Wenn Sie eine Terrassenversiegelung vornehmen, profitieren Sie von einem umfangreichen Schutz gegen Verwitterung und Verschmutzung. Als Alternative kann die Imprägnierung gewählt werden, die allerdings teurer ist. Durch die Versiegelung wird die Oberfläche der Steine verschlossen, sodass der natürliche Look ein Stück weit verloren geht, da sich eine Glanznd verfugen Sie neue Terrassenplatten und wollen die Steinoptik beibehalten, dann können Sie auch nur die Fugen versiegeln lassen. Gleiches gilt, wenn das Steinmaterial bereits eine Schutzschicht besitzt.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.