Für eine Außentreppe gibt es vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Allerdings muss beachtet werden, ob es sich um eine notwendige oder nicht notwendige Treppe handelt, da diese Tatsache über geltende Vorschriften entscheidet. Fliesenleger.net informiert Sie daher im Folgenden über alle wichtigen Aspekte zum Thema Außentreppe!
Eine Außentreppe dient entweder als notwendiger Weg zur Höhenüberwindung oder als zusätzliches Verbindungselement zweier Ebenen. Verschiedene Baustoffe und -formen bieten gestalterische Vielfalt, allerdings sollte die Sicherheit oberste Priorität haben. Diesbezüglich gelten für notwendige Treppen deutlich strengere Vorschriften und Empfehlungen als für nicht notwendige Treppen. Im Folgenden sollen Ihnen daher sichere sowie gleichzeitig ästhetische Lösungen für Außentreppen aufgezeigt werden!
Geeignete Materialien und Formen für eine Außentreppe
Für die Konstruktion einer Außentreppe können Sie beispielsweise Stahl oder Beton verwenden, welche sich durch ihre hohe Tragfestigkeit auszeichnen. Auch eine Treppe, welche komplett aus Holz besteht, ist äußerst stabil! Für die äußere Verkleidung, also für Stufenbeläge, Handläufe und Geländerfüllung, können Sie neben Holz auch Edelstahl, Aluminium, Glas, Naturstein oder Betonwerkstein verwenden.
Bei ausreichendem Platz, wie es auf dem Außengelände oftmals der Fall ist, ist die Wahl der Form der Außentreppe mindestens genau so vielseitig. Grundsätzlich eignet sich hier jede herkömmliche Bauart:
- Bei geraden Treppen handelt es sich um die wohl älteste Form der Treppe. Ihr Lauf ist geradlinig und kann die Richtung nur ändern, indem ein Zwischenpodest in die Konstruktion integriert wird. Sie gilt als äußerst bequem begehbar!
- Der Lauf einer gewendelten Treppe ist gekrümmt, jedoch niemals kreisrund. Er windet sich um ein sogenanntes Treppenauge, einen Luftraum im Treppenraum, und vollzieht so eine Drehung von bis zu 180°. Wenn die Überwindung größerer Höhenunterschiede notwendig ist, ist diese Form der Außentreppe sehr platzsparend.
- Der Lauf einer Wendeltreppe windet sich kreisförmig um ein Treppenauge, wobei die Drehung größer als 180° ist. In der Regel werden Wendeltreppen allerdings mit mindestens einer vollständigen Umdrehung (also 360°) verbaut.
- Eine Spindeltreppe ist eine Sonderform der Wendeltreppe. Der einzige Unterschied besteht darin, dass sich ihr Lauf nicht um einen Luftraum, sondern um eine Spindel dreht. Sie benötigt zwar am wenigsten Platz unter den genannten Bauformen, für die häufige Benutzung ist diese Treppe allerdings ungeeignet.
- Pyramiden- und Kegeltreppen bestehen aus drei Treppenläufen, welche radial um einen Mittelpunkt angeordnet sind und auf ein zentrales Podest zulaufen. Sie wirken sehr prunkvoll, benötigen allerdings auch sehr viel Platz!
Sicherheitsempfehlungen und Vorschriften für Außentreppen
Jedes nicht ebenerdig liegende Geschoss und der nutzbare Dachraum eines Gebäudes müssen über wenigstens eine Treppe (notwendige Treppe) erreichbar sein, welche im Gefahrenfall als Fluchtweg genutzt werden kann. Alle weiteren Treppen stellen baurechtlich gesehen nicht notwendige Treppen dar. Logischerweise gelten für notwendige Innen- und Außentreppen strengere Vorschriften und Empfehlungen! Gültige Vorschriften für den Bau einer Treppe finden Sie in der für Ihr Bundesland geltenden Landesbauordnung. Ergänzend dazu sind in der DIN 18065 Mindestanforderungen festgelegt, welche eine Treppe erfüllen sollte. Diese betreffen unter anderem Einschränkungen und Mindesthöhe bezüglich des Treppengeländers, Mindestlaufbreite sowie Grenzwerte für Auftrittsbreite und Steigung der Stufen. Sowohl DIN-Norm als auch Landesbauordnungen unterscheiden noch in Wohngebäude mit maximal zwei Wohneinheiten und andere Wohn- sowie öffentliche Gebäude. Da die DIN-Normen generell baurechtlich gesehen unwirksam sind, gilt im Fall eines Widerspruchs zwischen Bauordnung und DIN 18065, dass die Bauordnung den höheren Stellenwert besitzt.
Eine Außentreppe ist zu jeder Tages- und Jahreszeit den Einflüssen der Witterung ausgesetzt. Daher bedarf sie einerseits besonderer Pflegemaßnahmen, um beständig zu bleiben, und andererseits müssen Besonderheiten im Bereich des Stufenbaus beachtet werden. Lesen Sie daher folgende Hinweise aufmerksam durch:
- Verbauen Sie die Stufen der Treppe mit einem leichten Gefälle, damit Regenwasser leichter abfließen kann und die Rutschfestigkeit auch an nassen Tagen gegeben ist.
- Beachten Sie die Pflegehinweise der Materialien, um die Außentreppe witterungsbeständig zu machen!
- Achten Sie auf ein passendes Steigungsverhältnis! Als grundlegende Formel wird zur Berechnung eines optimalen Verhältnisses die Schrittmaßregel verwendet. Dies gilt übrigens auch für Innentreppen!
- Der Zustand der Treppe sollte immer ordnungsgemäß sein. Lose Stufenbeläge beispielsweise stellen neben der Witterung eine zusätzliche Gefahr beim Begehen der Außentreppe dar!
Fazit