Die Gestaltung des Badezimmers ist zu einem großen Teil von den gewählten Fliesen abhängig, denn diese sind seit Jahrzehnten das beliebteste Material für die Bodengestaltung. Fliesenleger.net informiert über die Wahl des Materials sowie der Gestaltung der Fliesen im Bad!
Badezimmerfliesen sind nicht nur in verschiedenen Gestaltungen erhältlich, sondern werden auch aus verschiedenen Materialien gefertigt – Fliesen sind damit zu Recht ein beliebtes Material zur Bodengestaltung des Badezimmers. Allerdings muss der Bodenbelag eines Badezimmers besonderen Ansprüchen genügen und Belastungen standhalten, weswegen die Wahl der geeigneten Fliesen oft nicht leicht ist.
Das richtige Material und dessen Eigenschaften
Material
Die wichtigste Entscheidung bei der Gestaltung der Badfliesen ist die Wahl des Materials. Hier sollten die Vor- und Nachteile der verschiedenen Fliesenarten mit der Hilfe eines Fachmanns sorgfältig abgewägt werden, um den idealen Bodenbelag für das eigene Badezimmer zu wählen.
Die wohl am häufigsten verwendeten Materialien bei der Fliesenverlegung im Badezimmer sind Steingut, Steinzeug und Feinsteinzeug. Steingut selbst eignet sich nur bedingt als Bodenfliese im Badezimmer, da diese gebrannten Scherben bei Temperaturen unter 1.200 Grad Celsius hergestellt werden und damit poröser und wenig belastbar sind. Steinzeugfliesen werden bei über 1.200 Grad Celsius gebrannt und sind daher deutlich härter als Fliesen aus Steingut. Noch robuster sind Feinsteinzeugfliesen: Diese sind bruchfest, pflegeleicht und durch die dichtere Pressung stark belastbar.
Eine weitere Möglichkeit der Badgestaltung sind Fliesen aus Naturstein. Diese bestehen meistens aus Marmor, Granit, Kalkstein oder Schiefer und zeichnen sich durch ihren pflegeleichten und robusten Charakter aus. Da die verschiedenen Natursteinarten jedoch auch ganz spezielle Besonderheiten hinsichtlich der Farbe und der Qualitäten besitzen, sollten Sie sich bei der Auswahl von einem Fliesenleger beraten lassen, der Ihnen hier behilflich sein kann.
Ebenso werden Terrakottafliesen gerne im Badezimmer verlegt. Diese ziegelfarbenen Fliesen besitzen eine rustikale Optik und bestehen aus rotem Ton. Sie werden in der Regel imprägniert, um sie stoßfest und robust zu machen. Besonders in mediterran gestalteten Badezimmern überzeugen diese besonderen Keramikfliesen!
Auch Spaltplatten sind sehr beständig – besonders gegenüber Säure und Frost. Sie werden ebenfalls aus Ton geformt und gebrannt und sind etwa 10 Millimeter dick. Außerdem sind sie besonders bruch- und stoßfest und zählen zur sogenannten Grobkeramik. Allerdings werden diese Fliesen eher im Außenbereich für Treppen und Terrassen verwendet. Auch Bodenklinkerplatten gehören zur Grobkeramik und werden häufiger im Außenbereich eingesetzt, wo sie besonders großen Belastungen standhalten können. Sie sind meistens dicker als herkömmliche Fliesen, die eine Dicke bis zu 11 Millimetern besitzen – sie können mit einer Stärke von 15 bis 30 Millimetern beispielsweise nicht mehr mit einem gewöhnlichen Fliesenschneidegerät geschnitten werden.
Die meisten der genannten Fliesen für die Badgestaltung sind poliert oder glasiert erhältlich. Die Fliesen sind damit zum einen deutlich leichter zu reinigen, zum anderen wird das Material so auch vor Kratzern geschützt. Steingutfliesen sind beispielsweise nur mit glasierter Oberfläche erhältlich. Polierte Fliesen sind weniger widerstandsfähig gegenüber Kratzern und Flüssigkeiten, da die beim Brennen geschlossenen Poren wieder geöffnet werden. Manchmal werden zum Beispiel polierte Feinsteinzeugfliesen daher zusätzlich auch glasiert.
Eigenschaften
Fliesen im Badezimmer sind ständigen Belastungen ausgesetzt – Wasserdampf und Wasser gehören zu den täglichen Beanspruchungen. Sie müssen daher besondere Eigenschaften haben, um langfristig haltbar zu sein, keine Schäden davonzutragen und den Untergrund vor eindringendem Wasser zu schützen und folglich der Schimmelbildung entgegenzuwirken. Bei der Badgestaltung mit Fliesen darf allerdings auch die Sicherheit nicht vergessen werden: Der gewählte Bodenbelag muss daher möglichst rutschhemmend sein, um Unfälle zu verhindern, die vor allem auf feuchten und glatten Böden schnell passieren können.
Auch Bruchsicherheit gehört zu den wichtigsten Eigenschaften einer Badezimmerfliese. Quadratische Fliesen sind grundsätzlich bruchsicherer als rechteckige Fliesen, da die Belastung hier gleichmäßiger verteilt wird. Auch die Dicke der Fliese spielt eine Rolle: Dünne Fliesen mit einer Stärke von etwa 5 Millimetern brechen deutlich schneller als Badezimmerfliesen, die etwa 11 Millimeter dick sind. Diese sehr dünnen Fliesen werden in der Regel dann eingesetzt, wenn der Boden saniert wird, ohne, dass die alten Fliesen entfernt werden – durch die geringe Dicke kann der neue Bodenbelag auf dem alten verlegt werden.
Eine besondere Erweiterung des Fußbodens stellt die Fußbodenheizung dar. Diese kann in die Badgestaltung eingebaut werden, um die Fliesen zu erwärmen – so wird eine besonders wohlige und gemütliche Atmosphäre geschaffen.
Die passende Optik und Gestaltung der Fliesen im Bad
Ebenso wichtig wie das gewählte Material und die damit einhergehenden Eigenschaften ist die Gestaltung der Bodenfliesen im Bad. Der Trend geht dabei momentan zu großformatigen Fliesen ab einer Größe von etwa 45 x 90 Zentimeter, wobei hier auch noch größere Maße möglich sind. Diese großen Modelle sind zwar schwieriger zu verlegen, haben aber auch einen interessanten optischen Effekt: Sie lassen den Raum deutlich größer und ruhiger wirken.
Die Farbgestaltung der Fliesen ist ähnlich frei. Besonders beliebt sind gedeckte und neutrale Farben wie anthrazit, weiß oder grau, aber auch sandfarben oder beige werden häufig verwendet. Badezimmerfliesen sind zudem auch in Holzoptik erhältlich, grundsätzlich erfreuen sich momentan minimalistische Designs großer Beliebtheit. Die Bodengestaltung sollte jedoch immer auf die Gestaltung der Wände abgestimmt sein und mit der Einrichtung des Badezimmers harmonieren, um ein stimmiges Bild zu schaffen.