Die Zeiten, in denen Laminatdielen aufwendig miteinander verleimt wurden, sind vorbei. Mittlerweile verbinden sich die meisten Paneele nur noch über eine Feder-Nut-Steckverbindung. Dadurch ist das Verlegen auch für Heimwerker meist schnell und unkompliziert zu schaffen. Wie Sie am besten vorgehen, erfahren Sie Schritt für Schritt in unserer Anleitung.
Alles auf einen Blick:
- Laminatpaneele können Sie direkt auf Estrich, Beton, Holzdielen, Fliesen oder PVC-Böden verlegen. Teppiche sind kein geeigneter Untergrund.
- Eine Dampfsperrschicht sollten Sie immer unter dem neuen Laminatboden verlegen, eine Trittschalldämmung und eine Wärmedämmung können sinnvoll sein.
- Die Ausrichtung der Laminatdielen ist Geschmackssache. Empfehlenswert ist die parallele Ausrichtung zum Licht.
- Bevor Sie mit dem Verlegen beginnen, sollten Sie das Laminat in der geschlossenen Verpackung 48 Stunden im jeweiligen Raum liegen lassen. So kann es sich an die am Verlegeort herrschende Temperatur und Luftfeuchtigkeit anpassen.
- Übernehmen Sie das Verlegen des neuen Bodenbelags selbst, können Sie einige Hundert Euro an Handwerkerkosten sparen. Sie sollten mit einem Zeitaufwand von ein bis zwei Stunden pro Quadratmeter rechnen. Mit einem geübten Helfer an Ihrer Seite kommen Sie fast doppelt so schnell voran.
- Möchten Sie die Verlegung dem Profi überlassen, sind Preisen zwischen 15 und 35 Euro pro Quadratmeter realistisch.
Laminat verlegen: Das sollten Sie wissen
Laminat können motivierte Heimwerker mit den mittlerweile vorherrschenden Klicksystemen schnell und unkompliziert selbst verlegen. Dennoch kann dabei der ein oder andere Fehler passieren.
Welcher Untergrund eignet sich für Laminat?
Der Untergrund von Laminatböden muss stabil sein, damit die Laminatdielen später nicht federn. Als Untergrund eignen sich:
- Mineralische Böden wie Estrich oder Beton
- Holzdielenböden
- Holzspanplatten
- Fliesen aus Keramik oder Stein
- PVC-Böden
Auf anderen Untergründen, beispielsweise Teppich, sollte kein Laminat verlegt werden. Außerdem sollten Sie auf mineralischem Untergrund immer eine Dampfsperre verwenden. In oberen Stockwerken ist oft auch eine Trittschalldämmung sinnvoll.
Quer oder längs: Wie sollte Laminat verlegt werden?
Laminat kann sowohl quer (parallel zur kurzen Raumseite) als auch längs (parallel zur langen Raumseite) verlegt werden. Eine diagonale Ausrichtung ist ebenfalls möglich. Generell ist die Richtung der Dielen Geschmackssache. Allerdings hat sich eine spezielle Verlegeart durchgesetzt: die Verlegung parallel zum Licht. Die Rede ist dabei vom Primärlicht. Bekommt ein Raum beispielsweise vor allem durch ein Fenster Licht, empfiehlt es sich, die Dielen parallel zum Lichteinfall, also senkrecht zum Fenster, auszurichten.
Warum sollten Sie Laminat parallel zum Licht verlegen?
Wird Laminat parallel zum Lichteinfall ausgerichtet, wirken Räume optisch länger und größer. Zudem werden die Fugen zwischen den Paneelen kaschiert und die Maserung des Bodens kommt besonders zur Geltung.
Verläuft Laminat quer zum Lichteinfall, treten die Fugen durch Schattenbildung optisch besonders stark hervor. Außerdem wird die Maserung ebenfalls besonders betont. In diesem Fall kann der Bodenbelag beim Betrachten wellig erscheinen.
Warum sollten Sie Laminat versetzt verlegen?
Die versetzte Verlegung der Dielen sieht nicht nur ansprechender aus, sondern sorgt auch für mehr Stabilität. Achten Sie darauf, die einzelnen Dielen mindestens 40 Zentimeter versetzt zueinander zu platzieren, sodass sich die Fugen nicht treffen.
Ist eine Dehnungsfuge immer notwendig?
Eine Dehnungsfuge zwischen den wandberührenden Paneelen und den Wänden sollte immer eingeplant werden. Übersteigt die Verlegefläche eine Länge oder Breite von acht Metern, reicht die Dehnungsfuge an der Wand oft aber nicht mehr aus, die die Bewegungen des Holzes auszugleichen. Dann ist es nötig, weitere Dehnungsfugen zu integrieren. Diese verlaufen dann im Raum zwischen zwei Dielenreihen, werden optisch aber so kaschiert, dass sie kaum auffallen.
Wo im Zimmer sollten Sie mit der ersten Reihe beginnen?
Klassischerweise wird mit der ersten Reihe Laminat im linken, hinteren Eck begonnen. Wichtig ist, dass dabei die Federseite der Paneele zur Wand zeigt. Vor dort arbeiten Sie sich dann Reihe für Reihe in Richtung Tür durch den Raum.
Je nach Raumaufteilung kann es jedoch auch sinnvoll sein, in einem anderen Eck zu starten. Möchten Sie beispielsweise lieber an der Tür ganze und an den Wänden zugeschnittene Dielen haben, starten Sie an der Zimmertür.
Wie lange dauert es, Laminat selbst zu verlegen?
Prinzipiell ist Klick-Laminat verhältnismäßig schnell verlegt. Ungeübte Heimwerker sollten, sofern sie keinen Helfer haben, inklusive Zuschneiden mit ein bis zwei Stunden pro Quadratmeter rechnen. Mit einer zweiten Person kommen Sie etwa doppelt so schnell voran.
Dabei ist das reine Verlegen meist sehr schnell geschehen. Was dagegen besonders lange aufhalten kann, ist das Zuschneiden der einzelnen Dielen, das Anzeichnen und kleinfieselige Ausschneiden von Heizungsrohren und Türrahmen, die ungeplante Fahrt zum Baumarkt, weil Werkzeug fehlt oder kaputt gegangen ist und natürlich: fehlerhaft zugeschnittene Dielen.
Anleitung: Schritt für Schritt Laminat verlegen
Für geübte Handwerker stellt das Verlegen meist kein Problem dar. Mit den mittlerweile gängigen Klick-Systemen, mit denen die einzelnen Laminatdielen nur noch ineinander gesteckt werden, geht die Verlegung auch noch relativ schnell. Unsere Anleitung hilft Ihnen dabei.
Laminat verlegen: Welches Werkzeug und Material benötigen Sie? Verlegen Sie Laminat mit modernem Klicksystem, brauchen Sie keine besonderen Hilfsmittel dafür. In der Regel haben Sie das nötige Werkzeug bereits zu Hause, das Material bekommen Sie im Baumarkt.
Material
- Laminatdielen
- Sockelleisten
- Trittschalldämmung
- Feuchtigkeitssperre
- Wärmedämmung
Werkzeug
- Gummihammer
- Schlagklotz
- Maßband oder Meterstab
- Stichsäge
- Kreissäge
- Gehrungssäge
- Zugeisen
- Abstandshalter/Keile
Laminat verlegen: Welche Vorbereitungen müssen Sie treffen?
Bevor Sie mit dem Verlegen starten, sollten Sie noch ein paar wichtige Dinge vorbereiten.
- Der Untergrund muss eben, stabil, trocken und sauber sein. Bei Oberflächen-Unterschieden von mehr als 2 Millimetern pro laufendem Meter müssen Sie den Boden abschleifen oder mit Aufschüttmaterial auf eine Höhe bringen.
- Auf Estrichböden und über Warmwasser-Fußbodenheizungen sollten Sie eine Dampfsperrfolie verlegen. Sie schützt den Laminatboden vor aufsteigender Feuchtigkeit.
- Denken Sie auch daran, eine Trittschalldämmung bei Bedarf zu verlegen. Geeignete Materialien bestehen aus PE-Schaumfolie, Filz oder Kork.
- Lagern Sie die Laminatdielen in der geschlossenen Verpackung am besten 48 Stunden vor der Verlegung im Raum. So können sie sich akklimatisieren, also an die Zimmertemperatur und die Luftfeuchtigkeit anpassen.
Anleitung: Wie verlegen Sie Laminat richtig?
Sind Dampfsperre, Trittschalldämmung und Wärmedämmung verlegt, können Sie mit dem Verlegen des Laminats starten.
- Entfernen Sie für die erste Reihe die Feder an den Dielen und legen Sie die Bretter mit der glatten, abgesägten Kante zur Wand. Bringen Sie für die spätere Dehnungsfuge Abstandkeile zwischen Wand und Dielen an. Der Abstand sollte zwischen 10 und 15 Millimeter betragen.
- Sägen Sie die letzte Diele der Reihe mit der Stichsäge auf die passende Länge zu. Aus Gründen der Stabilität sollten abgeschnittene Dielen nicht kürzer als 30 Zentimeter sein.
- Verwenden Sie das abgeschnittene Reststück für den Anfang der zweiten Reihe. Achten Sie darauf, dass die einzelnen Dielen mindestens 40 Zentimeter versetzt zueinander verlegt werden.
- Festigen Sie bei Bedarf die Feder-Nut-Verbindung der Paneele mit Hammer und Schlagklotz. Verwenden Sie den Hammer nicht direkt an der Diele, um die Steckverbindungen nicht zu beschädigen.
- Arbeiten Sie sich so durch den gesamten Raum, bis die letzte Reihe dran ist. Diese müssen Sie in der Regel längsseitig entsprechend zuschneiden. Messen Sie dafür die notwendige Breite aus, berücksichtigen Sie dabei die Dehnungsfuge und sägen Sie die Bretter mit der Stichsäge zu.
- Damit das Klicksystem zwischen den einzelnen Brettern richtig einrastet, kann ein Zugeisen hilfreich sein.
- Ist das Klick-Laminat im gesamten Raum verlegt, können Sie die Abstandskeile entfernen. Bringen Sie nun die Sockelleisten an. Benutzen Sie zum Zuschneiden am besten eine Gehrungssäge und führen Sie Schrägschnitte aus. Dann sind die Schnittstellen später kaum sichtbar. Verschrauben Sie die Leisten immer an der Wand, nicht am Boden.
Hersteller und Kosten
Für Klick-Laminat sollten Sie durchschnittlich mit Quadratmeterpreisen zwischen 8 und 20 Euro rechnen. Angebote deutlich unter diesen Preisen sollten Sie besonders gut unter die Lupe nehmen. Möchten Sie den Boden vom Profi verlegen lassen, kommen zusätzlich zwischen 15 und 35 Euro pro Quadratmeter an Handwerkerkosten auf Sie zu.
Laminat verlegen: Mit welchen Kosten sollten Sie rechnen?
Der Preis für Laminatdielen berechnet sich nach Quadratmetern. Der Preis pro Quadratmeter für Klick-Laminat liegt meist zwischen 8 und 20 Euro. Dabei kommt es vor allem auf die Materialqualität, die Laminatstärke, das Klicksystem, die Optik und den Hersteller an.
Bei sehr günstigen Angeboten für wenige Euro pro Quadratmeter sollten Sie vorsichtig sein. Lassen Sie sich, falls möglich, ein Muster zuschicken. So können Sie sich ein erstes Bild davon machen, ob der günstige Preis mit einer mangelhaften Qualität zusammenhängt. Häufig haben solche Produkte minderwertige Stecksysteme, die nicht exakt zueinander passen, sich verhaken oder beim Verlegen sehr viel Zeit kosten.
Welche Hersteller gibt es?
Angebote für Laminat finden Sie sowohl im Baumarkt, als auch in Online-Shops und bei Fachhändlern. Legen Sie Wert auf Markenqualität, sollten Sie bei Ihrer Auswahl den Produzenten im Auge behalten. Bekannte Hersteller von Laminatböden sind unter anderem:
- Balterio Laminat
- Egger Laminat
- Haro
- HDM
- Kaindl Flooring
- Kronotex
- Meister Laminat
- Parador Laminat
- Specht Laminat
- Tarkett Laminat
Laminat verlegen lassen: Wie viel kostet der Handwerker?
Im Gegensatz zu vielen anderen Handwerker-Arbeiten wird beim Verlegen von Bodenbelägen oft nicht nach Zeit sondern nach verlegten Quadratmetern berechnet. Es kommt also nicht auf den Preis pro Stunde, sondern auf den Preis pro Quadratmeter an. Dieser fällt je nach Region und Betrieb sehr unterschiedlich aus, liegt meist jedoch zwischen 15 und 35 Euro. Kommen neben der reinen Verlegung noch weitere Aufgaben auf den Fachmann zu, beispielsweise das Anbringen von Sockelleisten, erhöht sich der Preis. Lassen Sie sich am besten vorsichtshalber ein Angebot erstellen.
Für einen Raum mit 20 Quadratmetern, sollten Sie nur für das Verlegen des Klick-Laminats ungefähr zwischen 300 und 700 Euro für den Handwerker einkalkulieren. Vergessen Sie jedoch nicht, dass hierbei noch keine weiteren Arbeiten außer dem Verlegen und keine Materialkosten einbezogen sind.
Fazit
Um Laminat zu verlegen, brauchen Sie nicht zwingend einen Fachmann. Sind Sie handwerklich geübt und bringen Sie die nötige Zeit mit, können Sie sich etwas Geld sparen, wenn Sie beim Verlegen selbst anpacken. Sorgen Sie zuerst für einen geeigneten Untergrund. Dieser muss trocken, sauber, eben und stabil sein. Besorgen Sie sich außerdem, falls nötig, eine feuchtigkeitsundurchlässige Folie sowie eine Trillschall- und Wärmedämmung. Gehen Sie beim Verlegen so vor wie in der Anleitung beschrieben. Planen Sie unbedingt eine Dehnungsfuge zwischen Wand und Laminat ein. In großen Räumen oder bei größeren Verlegeflächen können zusätzliche Dehnungsfugen notwendig werden.
Haben Sie nicht das nötige Know-how, die Zeit oder einfach keine Lust, das Laminat selbst zu verlegen, sollten Sie sich an einen Fachmann wenden. Dieser berechnet seinen Lohn meist nicht nach Zeit, sondern nach verlegter Fläche. Pro Quadratmeter sollten Sie allein für den Handwerker zwischen 15 und 35 Euro einkalkulieren.